Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 360
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anfangs des 13. Jahrhunderts begonnen; Chor, Vierung und Querschiff
entstanden in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts, während das Langhaus
wohl zu Beginn des 14. Jahrhunderts vollendet wurde.

Nach dem verheerenden Brand von 1470 erfuhr sie starke bauliche
Veränderungen. Doch kann man aufgrund der Ausgrabungen von Prof.
K. Staatsmann 1902 und 1903 sowie einer genauen Untersuchung der
erhaltenen Teile aus der Frühzeit die Grundform erschließen. Es
handelte sich um einen in Kreuzform angelegten dreischiffigen Bau mit
erhöhtem Mittelschiff und geradem Chorabschluß, wie er auch bei den
Zisterziensern üblich war. Der Grundriß war in Quadrate eingeteilt mit
den Maßen des Quadrates der Vierung. Die schmucklosen Mauern aus
behauenem Sandstein wurden sorgfältig aufgeführt. Über der Vierung
erhob sich der viereckige Turm mit spitz zulaufendem Dach. Chor,
Vierung und Querschiff waren gewölbt, wahrscheinlich auch das
Langhaus. Die Kelchkapitelle der Dienste zeigen keine Verzierungen.
Am Giebel des nördlichen Querschiffs erhebt sich ein achteckiges
Treppentürmchen mit Helmdach. Der Ostwand des südlichen Querschiffs
ist die kleine Allerheiligenkapelle vorgelagert mit ihren schmalen
Fenstern und dem zierlichen Rippengewölbe.

Von der Innenausstattung blieben nur die aus dem 13. Jahrhundert
stammenden Plastiken der Uta von Schauenburg und des Gerungus
erhalten, die heute an der Außenwand der Fürstenkapelle des Klosters
Lichtental (bei Baden-Baden) angebracht sind. Ihr ursprünglicher
Standort ist unbekannt.

Kunsthistorisch gehören der Sockel des Chores und des Querschiffs
sowie das Portal in der Vorhalle der Spätromanik an, Chor, Vierung und
Querschiff der Frühgotik und die Allerheiligenkapelle der Hochgotik.

In ihrer klaren Gliederung und in ihrer strengen Einfachheit entsprach
die Allerheiliger Klosterkirche den Vorstellungen des Ordens in der
Frühzeit. Mit der Stiftskirche in Lahr ist sie eines der ersten Zeugnisse
der gotischen Kunst in der Ortenau.

Anschließend an die Südwand der Kirche lag um den Kreuzgang das
Klausurgebäude des Klosters mit dem gemeinsamen Schlafsaal, dem
Kapitelsaal, den Krankenzimmern, der Wohnung des Propstes u. a.
Getrennt davon stand das Siechenhaus, das Gasthaus, die Werkstätten
und die Stallungen. Nach einer Urkunde von 146932 waren die Bauten in
ihrem Unterteil aus „Steinwerk" und darüber aus „Mauer- und
Holzwerk", also aus Fachwerk aufgeführt. Die ganze Anlage umgab eine
Mauer mit 3 „Porten". Von ihnen aus führte der Weg zur Zuflucht, in

32 GLA 67/2 (Urkunde des Propstes Andreas vom 17. 3. 1469).

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