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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 363
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Verfügungen sollen für den Bau der Kirche, zu ihrer Ausschmückung
und für Kerzen verwendet werden. Bischof Berthold von Bucheck fügte
diesem Ablaß 1352 noch 40 Tage hinzu51. Auch für den Besuch der
Ursulakapelle in der Nähe des Stifts am Sonntag nach Fronleichnam
wurde 1370 ein Ablaß von 40 Tagen gewährt 52. All diese Möglichkeiten,
Nachlaß der zeitlichen Sündenstrafen zu erlangen, nützten viele
Gläubige, so daß Allerheiligen an den großen Wallfahrtstagen einen
starken Zustrom von Pilgern erlebte.

Auch unter den Nachfolgern Konrads von Schauenburg entwickelten
sich die Besitzverhältnisse für Allerheiligen günstig. Die Liegenschaften
wurden durch Schenkungen um des Seelenheils willen, durch Kauf und
Tausch vermehrt. Das Stift fand die Unterstützung des Renchtäler Adels,
so der Herren von Bach, Neuenstein, Schauenburg und Winterbach, der
Staufenberg, auch der Grafen von Freiburg und Fürstenberg, die in der
Gegend begütert waren. Ihre Verbundenheit mit dem Kloster zeigt sich
darin, daß viele von ihnen sich auf dem Klosterfriedhof beerdigen ließen.
Neben den Adligen finden sich als Stifter Geistliche und vor allem Laien
aus dem mittelbadischen Raum, aber auch aus dem Schwäbischen sowie
dem Elsaß und Straßburg. Anfangs waren es meist Höfe, die vermacht
wurden, später Streubesitz (Äcker, Wiesen, Weinberge) in verschiedenen
Dörfern, schließlich Zinsen und Gülten aus Liegenschaften. So überließ
König Heinrich 1227 dem Kloster einen Hof im Reichenbach (nördlich
von Oberkirch)53. 1233 erwarb es in Sasbach (bei Achern) einen Hof samt
dem zugehörigen Zehntanteil von dem Abt Rembotus des Klosters
Hirsau, das in finanzielle Schwierigkeiten geraten war 54. 1284 schenkte
Propst Heinrich von Hönau dem Kloster Höfe, Äcker und Wiesen sowie
Zinsen in Ebersweier, Zusenhofen, Willstätt usw.55 Sehr umfangreich
war die Stiftung der Junta Knierin aus Renchen, die 1306 den
Kanonikern einen Hof in Fautenbach und Önsbach, ein Haus in
Oberkirch, Bodenzinsen in Sasbach, Achern, Fautenbach, Renchen,
Zusenhofen usw. überließ56. 1319 tauschte Propst Heinrich (1290-1319)
die dem Kloster gehörige Burg Friedberg bei Oppenau gegen Weinberge
am Tanzberg bei Tiergarten, die den Straßburger Bischöfen gehörten57.
Diese konnten durch den Tausch ihre Machtstellung im Renchtal weiter
ausbauen. Propst Johannes Rohart von Neuenstein (1319-1350) erwarb
1327 das Hofgut des Grafen Heinrich von Fürstenberg in Nußbach sowie
den „unteren Hof samt den Patronatsrechten, die auch er an der

51 GLA 34/3 (als Transfix an der Urkunde von 1297 befestigt).

52 OA Copeibuch v. Allerh. I B 68.

53 Schöpflin, 1 360.

54 Copeibuch von Allerheiligen I B 52.

55 SchannatIV

56 GLA 67/1 (Urk. v. 5. 4. 1306).

57 GLA 67/1 (Urk. v. 16. 7. 1319).

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