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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 418
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Ihm gelang es zwar nicht, das gespannte Verhältnis zur immer mehr nach
Selbständigkeit strebenden Bischofsstadt zu entschärfen: unter ihm
brach der Krieg mit der Stadt aus, die dem Bischof die schwere und für die
ganze Zukunft entscheidende Niederlage von 1262 bei Hausbergen
brachte, ein für die Entwicklung aller Bischofsstädte markantes Datum.
Nach seinem baldigen Tod aber nahm noch einmal ein Geroldsecker,
Heinrich, aus dem elsässischen Geschlecht von Geroldseck am Wasichen
für 10 Jahre (1263-1273) den Bischofssitz Straßburg ein.

Die Klostergründung vollzog sich in einer Zeit, in der viel Bewegung in
das Ordensleben gekommen war: im zweiten und dritten Jahrzehnt dieses
Jahrhunderts waren die Bettelorden aufgekommen, jene strenge Kritik
am bisherigen klösterlichen Leben, das zwar die Armut der einzelnen
Mönche proklamierte, aber reichen und reichsten Besitz der Klöster
zuließ und ungehemmt erstrebte, um das Leben der Kommunität
abzusichern. Jetzt wurde auch die Besitzlosigkeit des Ordens und der
einzelnen Klöster gefordert: nicht aus dem Einkommen von Gütern,
Renten und Zehnten sollten die Klöster leben, sondern einzig aus der von
den Gläubigen erbettelten Gabe. Was über das zunächst Benötigte
einkam, war sofort an die Armen weiterzugeben. Unter diesem Gedanken
standen die neuen Ordensgründungen des heiligen Franz von Assisi und
des Spaniers Dominikus. Die Franziskaner oder Minderbrüder und die
Dominikaner oder Prediger verbreiteten sich rasch. Den Boden, der
ihnen nötig war, bot einzig die Stadt, die ja eben auch bei uns
aufgekommen war: dort war das Volk beieinander, dem sie predigen
konnten und das auch in vielen kleine Almosen ihnen den Unterhalt
spendete. Dort bauten sie, meist in Baulücken nahe der Mauer ihre
schlichten Klöster mit Kirchen, die wie hohe Predigthallen beschaffen
waren. Um die Jahrhundertmitte zogen diesem führenden Bettelorden
der Franziskaner und Dominikaner zwei andere nach: die Augustinereremiten
und die Karmeliten.

In dieselbe Zeit gehört es, daß der Gedanke der organisierten Bemühung
um Kranke und Hilfsbedürftige zur Gründung von Spitälern führte, auch
zur Gründung von Gemeinschaften, die Spitäler aufbauten und Pflege
übernahmen. Solche Gedanken verbanden sich oft mit den Armutsgedanken
aus den Kreisen der Bettelmönche, gerade auch im Bereich der von
diesen erweckten Laienbewegungen, den sogenannten dritten Orden. Als
eindrückliche Gestalt stand nun gerade von diesen Jahrzehnten die
heilige Elisabeth, Landgräfin von Thüringen, gestorben 1231, 1233
heiliggesprochen. Bei der feierlichen Translation ihrer Gebeine in
Marburg hat sich der Staufer Kaiser Friedrich II. persönlich beteiligt. Es
ist sicherlich nicht abwegig, wenn man den Charakter der Lahrer

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