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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 424
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zu stellen bleibt, ob nicht der Neubau der Landauer Kirche in den Jahren
1309-133318, einfach die Fortsetzung und Vollendung der in den
Chorpartien schon stehenden Klosterkirche darstellt, deren Anfänge mit
der Gründung 1276 datiert wären. Auch in Lahr ist die dreischiffige
Ostpartie durch ein Langhaus mit begleitendem Seitenschiff nach
Westen hin fortgeführt worden - freilich nicht in dem großen Ausmaß wie
in Landau, wo die inzwischen längst zur Pfarrkirche der Stadt gewordene
Klosterkirche eine Erstreckung von elf Jochen erreicht hat.19 Der
westlich abschließende Eingangsturm der Landauer Kirche stammt in
seinem Untergeschoß aus dem Jahre 1349. In Lahr konnte noch nicht
abgeklärt werden, ob der Ausbau der Klosterkirche zunächst nur auf die
Länge von drei Jochen erfolgt ist20 und erst später auf die heutigen fünf
Joche, die durch einen eingezogenen Westeingangsturm, der in der
Verlängerung der Seitenschiffe je eine begleitende Vorhalle besitzt,
abgeschlossen sind. Die Westfront hat drei Portale. Der Turm, der leider
der Baufälligkeit wegen 1877 durch einen viel schmächtiger wirkenden
Neubau ersetzt wurde, trug die Jahreszahl 1412, gehörte also noch in die
Zeit, als die Kirche eine Klosterkirche der Augustiner war. Heute ist die
ganze Kirche gewölbt wie ursprünglich vorgesehen war. Doch stammt
diese Wölbung erst aus der Zeit einer umfassenden Restaurierung durch
Eisenlohr im Jahre 1856. Alt sind nur die Gewölbe in den Chören, in dem
Vorjoch und die in den beiden anschließenden Jochen der Seitenschiffe.
Ein im 18. Jahrhundert entfernter Lettner stand am westlichen Rand des
östlichsten Joches im Hauptschiff.21

Sehr klar ist die Position der Klostergebäude, von denen nichts mehr
erhalten ist: sie waren um einen südlich der Kirche angebauten Hof
geordnet, wie die Stadtansichten des 17. und 18. Jahrhunderts noch
erkennen lassen, wie aber besonders auch durch die auf drei Meter Dicke
verstärkte Außenwand des südlichen Seitenschiffes belegt ist: an dieser
Stelle mußte eine solche Wandverstärkung die Strebepfeiler ersetzen, die
des Klosterbaues wegen nicht anzubringen waren.

Welche Stärke der Konvent in den über zwei Jahrhunderten des
klösterlichen Lebens gehabt hat, ist uns gar nicht zu fassen. Die
Anfangszahlen wurden genannt. Aber bei dieser kleinen Gemeinschaft
ist es wohl nicht geblieben. Könnte man den Klosterbau in seinem
Umfang mit der teilweisen Verwendung als Spital auch bei einer
geringen Zahl von Mönchen noch verstehen, so aber sicher nicht den
doch recht ansehnlichen Kirchenbau, der im Gegensatz zur mächtigen

18 Ebd. 30.

19 Ebd. 32.

20 GL 9/1966-1967. 57; vgl. a. Ottenau 45/1965. 81. (Knausenberger)

21 GL 9/1966-1967. 56; in Landau reichte der für den Mönchschor bereitgehaltene Kaum, ausgewiesen durch seine

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