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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 427
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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noch etwas in Kippenheim 1294 (4') und Oberweier 1385 (5') zu greifen.
Außer über einige wirtschaftliche Daten erfährt man aus den kurzen
Regesten über zwei andere Bereiche in Andeutungen: über Altartitel und
einige Personen: 1367 wird zum erstenmal der St. Margaretenaltar der
Klosterkirche erwähnt (1); von ihm ist 1449 wieder die Rede42 und noch
einmal 1464 (1'), 1394 vom St. Antoniusaltar (1) und 1465 von einem
anderen, dessen Titel nicht genannt ist (1'). Die Erwähnung von 1449
nennt auch den augenblicklichen Inhaber Johannes Öttelin, der zugleich
Vicar in Hugsweier ist, und sein Vorgänger Peter Lemblin, Vicar in Sulz.
Es könnte sein, daß dieser im Auftrag des Klosters die diesem
incorporierte Pfarrei zu versehen hatte. Außer dem oben schon
genannten Heinrich von Geroldseck aus der Gründerfamilie (1394) ist
nun zu fassen an Konventsbrüdern: Claus Schneider 1363 (10), Johannes
Winscher 1436 (12') und ohne Jahresangabe Heinrich Schmid (15).
Winscher verkauft ein Gartenstück ein Zeichen, daß auch vor der
Umwandlung in ein Stift der einzelne Konventuale Eigenbesitz haben
konnte.

In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts hat sich bei den Steigerherren
eine beachtliche Wandlung vollzogen: die Loslösung von den mit ihren
Häusern verbundenen Spital. Als 1303 in Zabern ein neues Haus eröffnet
wurde, ist noch selbstverständlich auch vom Spital die Rede.43 In Lahr
aber muß wohl einige Zeit vor dem Jahr 1349, in dem ein selbständiges
Spital bezeugt ist, diese Trennung vollzogen worden sein. Denn das „neue
Spital" erscheint so ausgebaut, daß über den Anfängen wohl schon einige
Zeit verstrichen war. Dabei bleibt alles im engsten Bereich der Familie
der Geroldsecker: Walter von Geroldseck stiftete zunächst auf dem den
Dreikönigen und Petrus und Paulus geweihten Altar eine extra
Pfründe,41 dann auf den den heiligen Nikolaus, Erhard und Leonhard
geweihten Altar im Spital eine zweite und erhält beidemal dazu die
Zustimmung des zuständigen Pfarrers von Dinglingen, nämlich seines
eigenen Bruders, der diese Pfarrei innehat. Des Patrons Zustimmung
braucht er nicht einzuholen, da er selbst Patron der Pfarrei Dinglingen
ist. Auf die zweite Pfründe präsentiert er seinen Notar Johann de
Volandia.45 Es kann also gar nicht anders sein, als daß die Lösung des
Spitals im Einverständnis der Familie des Klostergründers erfolgt ist,
vielleicht auf ihr Betreiben. Es wurde nicht in der Nähe des Klosters
erbaut, das ja südöstlich vor der Stadt lag, sondern im Bereich ihres
nordwestlichsten Teiles in der Nähe des Dinglinger Tores, wo Teile der
sich vergrößernden Stadt in den Bereich der Pfarrei Dinglingen

42 ebd.

43 1303 IV 1. Schöpflin II S. 79 nr. 827.

44 Reinhard S. 57-58 nr. 18.

45 Ebd. 59-60 nr. 19.

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