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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 431
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Das Franziskanerkloster in Offenburg

Reinhard Klotz

Das älteste der Offenburger Klöster ist das Franziskanerkloster, in dem
sich heute das Mädchengymnasium und Internat des Klosters „Unserer
Lieben Frau" befinden.

Im Jahre 1266 waren in Offenburg vier Priester tätig, die jedoch wenige
Jahre später nicht mehr ausreichten, was dann zur Berufung einiger
Franziskanerpatres nach Offenburg führte.

Die Franziskaner (Bezeichnung für die Mitglieder aller Ordensgemeinschaften
, die Franz von Assisi als ihren Gründer verehren) gehören zur
Gruppe der Bettelorden, ein aus der mittelalterlichen Armutsbewegung
entstandener neuer Ordenstyp, zu dem ursprünglich die Franziskaner
und Dominikaner, später auch die Karmeliten und Augustiner zählten.
Die Existenzgrundlage dieser Orden sollte ausschließlich die Arbeit ihrer
Mitglieder sein. Wo diese nicht ausreichte, durfte Betteln die letzte
Unterhaltsquelle sein. Diese Orden standen also im Gegensatz zu den
reichen Orden, wie z. B. den Benediktinern.

Ohne Zweifel waren die minderen Brüder des hl. Franziskus am volkstümlichsten
. Die „Barfüßer" - so wurden sie im Volksmund genannt -
waren wegen ihrer Einfachheit die Lieblinge des niederen Volkes.

Diese Beliebtheit spricht auch aus der Einladung, welche die Offenburger
Bürgerschaft, vertreten durch den Schultheißen und den Rat der Stadt,
im Jahre 1280 dem Mainzer Provinzialkapitel des Franziskanerordens
zukommen ließ. Man schrieb damals: „Da Ihr nicht nur für Euer, sondern
für das gemeinsame Heil aller zur Arbeit und vielfachen segensreichen
Tätigkeit im Weinberg des Herrn berufen seid, so laden wir, die wir Euren
Orden allen vorziehen und aus innerstem Herzen lieben, Euch in frommer
Absicht ein, mit allem Eifer und Verlangen bittend, daß Ihr unseren
innigen Wünschen entsprechen mögt und Aufenthalt und Wohnung
nehmen und sittige Brüder, deren Rat uns leite und begleite, hierher
versetzen möget. Denn wir hoffen, daß mit Hilfe Gottes sowohl in
Anbetracht der Bürger unserer Stadt als auch der umliegenden
Bevölkerung, die Euer segensreiche Ankunft erwarten, das zum Leben
Nötige den Brüdern nicht fehle, sondern hinlänglich gespendet wird."

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