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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 434
(PDF, 129 MB)
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wie schon in Breisach und Villingen - ein vollausgebautes Gymnasium
nach dem Vorbild der Jesuitenkollegien, die im Dienste der Gegenreformation
arbeiteten, errichtet werden.

Für Offenburg sollte dieses Gymnasium zum bedeutenden Kulturfaktor
werden. Zunächst zählte die Schule jedoch nur fünf Klassen, wobei die
unterste Klasse fehlte. Die städtische Lateinschule, in welcher neben den
Elementarfächern die Grundkenntnisse der lateinischen Sprache gelehrt
wurden, bildete eine Art Vorschule. (1781 aufgehoben)

Gleich zu Beginn hatte das neue Gymnasium mit Schwierigkeiten zu
kämpfen. So mußte bereits 1667 der Unterricht wegen Besoldungs- und
Raumproblemen wieder eingestellt werden. (Bereits 1663 wurde die
Anstalt aus dem Klostergebäude in das sog. „Alte Bad" in der
Wasserstraße verlegt.)

Es dauerte bis 1673, bis der Unterricht wieder - nun in sieben Klassen -
aufgenommen werden konnte.

Im Jahre 1684 wurde auf Verlangen der Stadt hin eine philosophische
Klasse mit zwei Jahreskursen eingeführt. Erster Professor wurde Bruder
Joachim Stübler von Offenburg.

Das Kloster genügte bald nicht mehr zu Schulzwecken, da es baufällig
war. Im Jahre 1687 ließ daher der Guardian Joachim Hüber die Hälfte
abreißen und wieder neu aufbauen.

Eine neue Unterbrechung des Lehrbetriebes brachte die Zerstörung
Offenburgs durch die Truppen Ludwigs XIV. von Frankreich im Jahre
1689. Am 15. September dieses Jahres brannten Kloster und Kirche völlig
nieder, (siehe dazu die Ausführungen über das Offenburger Kapuzinerkloster
) Bei der Zerstörung des Klosters blieb vermutlich nur eine Tür
erhalten, auf der noch heute folgende Inschrift zu lesen ist: „Marte
ardente, Claustro perusto una tuta servata fui, fortis perstiti 1689 - Als in
der Kriegsflamme das Kloster verbrannt wurde, war ich allein gerettet,
blieb als Tapfere stehen." (Die Tür befindet sich heute im Kloster
„Unserer Lieben Frau")

Bereits im selben Jahr wurde das Kloster wieder aufgebaut, was durch
eigene Mittel und durch Almosen ermöglicht wurde. (Mone III 635 u. 654)
Im Jahre 1692 nahm auch das Gymnasium nun im Klostergebäude selbst
seinen Lehrbetrieb wieder auf. Ermöglicht wurde dies durch die
Unterstützung des Magistrats der Stadt, der den Franziskanern die
Schaffnei der St. Sebastians-Bruderschaft zur Verfügung stellte. (Größte
religiöse Bruderschaft in Offenburg; Zusammenschluß der Schützen seit
1451, deren Schutzheiliger St. Sebastian noch heute als Statue auf einem
Seitenaltar der Klosterkirche steht)

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