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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 442
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Einkommen nicht mehr den Unterhalt eines Weltpriesters auf dieser
Stelle ermöglichten; jetzt gab es Schwierigkeiten, weil die Patres nicht an
Sonn- und Feiertagen kamen, sondern am Montag!25 Dabei hatte
Markgraf Wilhelm 1671 gegen Einsprüche des Straßburger Generalvikars
die weitere Verbindung der Fremersberger Franziskaner mit
diesem Auftrag durchgesetzt.26 Neu übernahmen sie 1744 die Sonntagsmesse
in der Kapelle der Hub zwischen Ottersweier und Neusatz, 1752
auch unter notwendiger Vermehrung der Zahl ihrer Patres - die Seelsorge
in Herrenwies, einer Holzhauerkolonie am obersten Schwarzwaldkamm
, die bis dahin die Baden-Badener Kapuziner betreut hatten27.
Endlich 1757 war es wieder soweit, daß Kloster Fremersberg mit 6 Patres
besetzt werden konnte und das Haus wieder zum Guardianat erhoben
wurde.28 Ein äußerer Ausdruck der Festigung des Klosters im Wald zeigt
die Tatsache, daß 1760 ein Neubau vollzogen wurde. Die Altäre, deren
Titel und Position aus dem Nekrolog durch die Jahrhunderte hindurch
verfolgt werden können, wurden von dem Maler Gottlieb Schaffrot
gestaltet. Der 1765 abgeschlossene Erbvertrag zwischen den Markgrafen
von Baden-Baden und Baden-Durlach, die angesichts des bevorstehenden
Aussterbens der baden-badener Linie einen Wechsel der Landesherrschaft
regeln mußte, sah in den Artikeln, die die Sicherung der
katholischen Religion zum Ziele hatten eine Belegung des Klosters
Fremersberg mit 12 Patres und 2 Brüdern vor, einer Zahl, die im
Augenblick noch gar nicht erreicht war.

Der Übergang an Baden-Durlach und damit die Wiedervereinigung des
seit 1533 geteilten badischen Lande vollzog sich 1771 nach dem Tod des
letzten baden-badenschen Markgrafen August Georg, dessen Hinscheiden
der Nekrolog verständlicherweise in besonderer Ausführlichkeit
vermerkt unter weitläufiger Beschreibung der Beerdigung in der
Stiftskirche29. Doch der Übergang an die Herrschaft des protestantischen
Markgrafen Karl Friedrich in Karlsruhe brachte keine
Beschränkung. Die bisherigen fürstlichen und städtischen Almosen
wurden weiterhin gewährt.

Die Säkularisation, die in Baden im allgemeinen gleich 1803 durchgeführt
wurde, verschonte das Klösterlein auf dem Fremersberg noch
zunächst. So ist begreiflich, daß ihm sogar 1808 noch ein Vermächtnis des
eben verstorbenen Prälaten Anselm Gaugier von Schwarzach, der 1790
resigniert hatte und im Vimbuch zurückgezogen lebte, zugedacht werden
konnte.30 Im gleichen Jahr verlängerte der Konstanzer Generalvikar

25 GLA 229/98146.

26 GLA 229/98150 und 203/326.

27 GLA 229/42627.

28 GLA 65/209, 89'.

29 AFA1.38f.

30 GLA 229/107664. Zu Abt. Anselm Gaugier vgl. oben S. 334.

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