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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 445
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Das Klösterlein St. Sixt in Hausach

Kurt Klein

Im Jahre 1432 übernimmt Graf Heinrich VI. offiziell die Regierungsgeschäfte
über die fürstenbergischen Besitzungen im Kinzigtal, nachdem
sein Vater Konrad bereits 1419 verstorben war und in der Zwischenzeit
die Herrschaft von den beiden Oheimen (Heinrich V. und Egen, Grafen
von der Baar) des jungen, noch unmündigen Grafen verwaltet wurden.
Die Urkunden und zeitgenössischen Berichte1 zeichnen ihn nicht nur als
einen im Volke sehr beliebten, leutseligen, klugen und haushälterischen
Regenten aus, vielmehr künden die von seinem Schreiber Michael Spiser
genau geführten Protokolle von einer ausgesprochenen Baufreudigkeit
des Grafen, die sich vor allem in den drei Städten Wolfach, Hausach und
Haslach seines Territoriums an der Kinzig nachhaltig dokumentiert.
So wird u. a. die Hausacher Burg, das Schloß, in dem er im Wechsel mit
den Nachbarstädten zeitweilig residiert, in den Jahren von 1453 bis 1477
von Grund auf erneuert und erweitert. Als guter Landesherr ist Graf
Heinrich VI. auch um das Seelenheil seiner Untertanen besorgt, die meist
nur von den zuständigen Ortsgeistlichen seelsorgerlich betreut werden.
Auf dem fürstenbergischen Boden stand in jener Zeit nur das weit im
oberen Wolftal abgelegene BenediktinerJ?riorat Rippoldsau, da die
Fürstenberger erst 1498 die Herrschaft Schenkenzell und damit das
Kloster der Clarissinnen in Wittichen übernehmen. Das mag den
fürsorgenden Grafen bewogen haben, mehr in der Mitte seines Gebietes
ein Kloster zu stiften und dieses mit den Angehörigen eines Ordens zu
besetzen, der sich vornehmlich mit der Seelsorge, der Volksmission
beschäftigte. Von dieser Aufgabe her gesehen, boten sich die Franziskaner
, die „Barfüßer", am besten an. (Die Kapuziner schlössen sich erst
1530 als jüngster der drei selbständigen Zweige des Franziskanerordens
zusammen. Das Haslacher Kapuzinerkloster wurde dann 1630 gegründet
). Am Fuße der eigenen Burg Husen, außerhalb der ummauerten Stadt
Hausach, nicht weit vom Obertor, stellte der Graf Grund und Boden zum
Bau eines Klosters zur Verfügung. Die Stiftungsurkunde2 aus dem Jahre
1475 hat folgenden Wortlaut: „In dioecesi Constantiensi et in custodia
Lacus, 1475 monasteriolum in Hausach prope sacellum s. Sixti
donatum fuit nobis a comite de Furstenberg ordinique et provinciae hoc

1 Franz Disch, Chronik der Stadt Wolfach (Karlsruhe 1920) 576ff.
1 Fürstenbergisches Urkundenbuch (FUB) VII Nr. 50/S. 103.

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