Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 446
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anno incorporatum authoritate apostolica in capitulo generali celebrato
Urbini ad instantiam et solicitationem fratris Georgii Summer, sacro-
sanctae theologiae doctoris ac lectoris Argentinensis ac custodis
Alsatiae." (das heißt in etwa zu deutsch: In der Diözese Konstanz und in
der Ordensprovinz Bodensee wurde uns 1475 ein Klösterlein in Hausach
nahe bei der kleinen Kapelle des heiligen Sixtus vom Grafen von
Fürstenberg geschenkt und in diesem Jahr durch päpstliche Machtbefugnis
dem Orden und der Ordensprovinz auf dem Generalkapitel zu
Urbino einverleibt, auf Betreiben und Anhalten des Bruders Georg
Summer, Doktor der heiligen Theologie und Lehrer in Straßburg, Custos
im Elsaß).

Im gleichen Jahr hat der amtierende Papst Sixtus IV., ein bedeutender
Förderer von Kunst und Wissenschaft (Bau der Sixtinischen Kapelle -
Gründung der Vatikanischen Bibliothek) und vormaliger Franziskanergeneral
ein Jubeljahr ausgeschrieben und „die Kapelle des heiligen
Sixtus der Franziskaner nahe bei Hausach" durch die Vorsprache des
Bruders Heinrich Karrer, Provinzial des Ordens der Franziskaner in der
Provinz Straßburg, mit besonderen Gnaden und einem lOOtägigen Ablaß
ausgestattet. Eingehende Almosen sollen zur Vermehrung der Bücher,
Kelche, Kerzen und anderen kirchlichen Schmucks der Kapelle sowie zu
ihrer Erneuerung und Erhaltung verwendet werden. Das entsprechende
päpstliche Dekret3 ist in Rom am 8. Juni 1475 erlassen worden. Das
Klösterlein selbst wird unter den Schutz der heiligen Franziskus, Sixtus,
Ulrich und Wolfgang gestellt, wobei die beiden letzten Heiligen als eine
Reverenz an Namensträger aus dem fürstenbergischen Hause angesehen
werden dürfen. Die Dokumente, die uns aus dem Gründungsjahr erhalten
geblieben sind, werfen eine wichtige Frage auf, die in den Chroniken
noch nicht beantwortet wurde: wie alt ist die Klosterkirche St. Sixt?

Die bisher erste Urkunde2 sie wurde deshalb im vollen Wortlaut
wiedergegeben - zeigt deutlich an, daß das Klösterlein 1475 „nahe bei der
kleinen Kapelle St. Sixt" erbaut werden soll. Demnach stand bereits die
Kirche, neben die dann der Klosterbau gesetzt wurde. Nachdem keinerlei
schriftliche Aufzeichnungen über das Jahr 1475 zurückreichen, sind wir
auf Vermutungen angewiesen. So könnten die bei der Wiederherstellung
des Chorraumes der Kapelle (1968) entdeckten und freigelegten Fresken
in das 14. oder gar 13. Jahrhundert weisen, ebenso die spätromanischen
bzw. frühgotischen Stilelemente. Ferner zeigen die Freskenfragmente um
die Fensternischen, daß die ursprünglichen Fenster viel kleiner gewesen
sind. Dagegen dürften die jetzigen Fenster im Zuge der Klostergründung
und einer damit verbundenen Restaurierung3 („Erhaltung und Erneuerung
") eingesetzt worden sein.

• FUB VII Nr. 50 Ziffer 1/S. 104.

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