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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 448
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1978/0448
Ausgangspunkt der Sixtusverehrung ist das Kloster Erstein im Elsaß4
(St. Sixtus-Pfarrkirche in Zunsweier bei Offenburg). Um 1250 gehörte
Hausach einige Zeit zum Bistum Straßburg/Elsaß. Interessant sind auch
die Patrozinien folgender Gotteshäuser, die räumlich nahe beieinanderliegen
: St. Sixt in Hausach, die Wolfacher Pfarrkirche St. Laurentius
(erste urkundliche Erwähnung 1275) und die Wallfahrtskirche St. Romanus
in St. Roman (erster Hinweis um 1360). Diese drei Heiligen werden
nicht nur auf engem Räume verehrt, auch ihre Lebenswege kreuzten sich:
Papst Sixtus II. vermachte seinem Diakon Laurentius kurz vor seinem
Martyrertode das Kirchenvermögen zum Verteilen an die Armen. Als
bald darauf Laurentius selbst ins Gefängnis kommt, überzeugt er seinen
Bewacher Romanus und tauft ihn.

Der Hausacher Klosterbau kommt aber nur langsam voran, worüber uns
folgender Hinweis5 informieren will: „Bruder Heinrich Karrer, Provin-
zial der minderen Brüder st. Franzissen Ordens in oberen tuschen Landen
bittet - da viele Klöster seines Ordens merklichen Mangel an Bau und
Ausstattung haben, er auch kürzlich mit Rath etlicher ehrbarer Herrn
und Väter ein neues Kloster seines Ordens zu bauen angefangen habe,
das ohne Hilfe des heiligen Almosen nicht vollendet werden könne und
nach dem Briefe des Landesherrn Grafen Heinrich zu Fürstenberg („Am
gleichen Tage bittet Graf Heinrich zu Fürstenberg etc. den Bau dieses
Klosters, der bei seinem Schlosse Husen im Kinczigenthal begonnen sei,
durch Almosen zu fördern6") - zu Ehren der heiligen Francissen, Sixts,
Ulrichs und Wolfgangs gebaut und von Rom mit besonderen Gnaden ausgestattet
sei - Almosen zu geben und seinen deshalb ausgesendeten Boten
Hans von Zaubern (Zabern) zu fördern. Alle welche Almosen geben oder
die Sache mit Verkünden von der Kanzel, Herberge, Etzen, Tränken,
Wegweisen u. w. fördern, sollen als Mitstifter angesehen und der Gnaden
theilhaftig werden. Geben by st. Sixts zu Husen an mittwoch st. Martins
des hl. bischoffs tag 1478." In einem Schreiben" vom „sechsten Tage nach
Allerheiligen 1480" bestätigt „Vilingae hainricus", Vorsteher und
Diener der oberalemannischen Provinz der Franziskaner, den Mitgliedern
beiderlei Geschlechts der Bruderschaft des hl. Franziskus, Sixtus,
Ulrich und Wolfgang von St. Sixt bei Hausach die volle Teilhaftigkeit an
den Gnaden und Vorzügen seines Ordens im Leben und beim Tode. Bestimmt
wurde diese Bruderschaft auch zur Bereitstellung zusätzlicher
finanzieller Mittel für den Bau bzw. die Unterhaltung des Klosters
gegründet. Erst 1491 wird die endgültige Fertigstellung der Klosteranlage
bestätigt, nachdem der Gründer, Graf Heinrich VI., im Jahr zuvor

4 Ein Historisch-topographisches Ortslexikon. Die Stadt- und Landgemeinden des Kreises Offenburg (Bühl 1964):

Zunsweier Nr. 11/S. 129.
ä FUB III Nr. 658/S. 458.

6 FUB III Nr. 658 Ziffer 1/S. 458.

7 FUB VII Nr. 50 Ziffer 2/S. 104.

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