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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 449
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am 30. November ehelos, vom Volke sehr betrauert, in Wolfach stirbt und
dort begraben wurde. Sein Nachfolger, Graf Wolfgang zu Fürstenberg,
bittet am 16. August 14918, „nachdem das neue Kloster und Gotteshaus zu
Husen bei st. Sixten und Wolfgangen ,eben hart verbuwen ouch in ain
wesen bracht', mit den Brüdern und Boten aus demselben das Almosen zu
theilen und sie zu fördern." Das Hausacher Kloster bot in seiner
baulichen Größe etwa zehn Brüdern Unterkunft. Nachdem das Klösterlein
kaum seiner größten finanziellen Sorgen enthoben ist, werden die
Mönche nach Villingen gerufen (1493), weil dort die Pest das ganze
Kloster fast völlig entvölkert hat9. In den nächsten Jahren tritt kein
Barfüßer mehr über die Klosterschwelle. Der Schwarze Tod, inzwischen
aber auch die Neue Lehre, die von Graf Wilhelm zu Fürstenberg, dem
„wilden Graf, durch seine Verbindungen zu Straßburg auch im
Kinzigtal Eingang findet, mögen dafür verantwortlich sein. Ein unbewohntes
Gebäude aber zerfällt. Um 1530 wird das ruinöse Klösterlein von
der fürstlichen Herrschaft für 300 Gulden aufgekauft"1, dann aber wieder
dem Orden zurückgegeben. Graf Friedrich, ein Bruder des „wilden
Grafen", der jetzt das Zepter im fürstenbergischen Kinzigtal schwingt
und die Gegenreformation mit sachter Hand betreibt, ordnet am
22. Januar 1559 an, daß der Dachstuhl auf dem Kornhaus des Klösterleins
wieder aufgeführt werden soll. Dadurch können die Abgaben der den
Franziskanern Pflichtigen Bauern gelagert und gleichzeitig auch das
Einkommen des Klösterleins überprüft werden, das zur Zeit den
Barfüßern in Villingen zusteht". Wahrscheinlich hat der Graf mit den
ihm zustehenden Abgaben auch die des Klösterleins mit einkassiert,
obwohl er versichert, daß er den Mönchen nichts wegnehmen wolle und
deshalb eine Untersuchung der Angelegenheit wünsche. Bald darauf, am
14. Februar, berichtet der Wolfacher Oberamtmann Branz dem Grafen12,
daß das Klösterlein den Barfüßern gehöre, und von etlichen Gutacher
Bauern im Jahr 21 Batzen beziehe, die jetzt allerdings an den
evangelischen Prädikanten in Gutach abgeführt werden. Um künftig
jeder Unruhe und übler Nachrede aus dem Wege zu gehen, schlägt er vor,
den Orden auf den Verzicht der Einkünfte aus dem Hausacher Klösterlein
für den Gegenwert von 100 bis 200 Gulden zu bewegen. Dieser
Vergleich könnte beiden Seiten zum Wohle gereichen. Im gleichen
Schreiben erfahren wir, daß zur Zeit in St. Sixt ein Rebmann12 wohnt, der
für die Unterkunft und das „Gartenplätzchen" je 2 Gulden Zins bezahlt.
Ein Jahr darauf schicken die Vormünder des Grafen Albrecht zu
Fürstenberg „zwei Werkmeister Zimmer- und Maurerhandwerks von

- FUß III Nr. 658 Ziffer 2/8. 458.

■ Emil Bisihoff Chronik der Gemeinde Hausach (Ottenburg, um 19:)5 Masch.) 19.
111 Ebd. 46.

11 Ebd 51 (FF Archiv Donaueschingen).
11 Ebd. 51 (FF. Archiv Donaueschingen).

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