Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 450
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Straßburg" ins Kinzigtal13, damit sie neben bestimmten Gebäulichkeiten
in Wolfach und Haslach, in Hausach das Schloß und das Klösterlein
„besehen und beratschlagen, wie sie zu verbessern seien". Zu großen
Investitionen kann es nicht gekommen sein, denn der „Barfüsserordens-
Provinzial in oberen deutschen Landen" schenkt im Einvernehmen mit
anderen Franziskaneroberen „ihr Klösterlein zu Hausach vor dem
Oberen Thor, das seit Jahren wegen Baufälligkeit von keinem Geistlichen
mehr bewohnt wurde und woselbst keine Ordensperson mehr
erhalten werden kann, samt dem Gärtlein dabei, ungefähr ein Jauchert
gross, den Vormündern des Grafen Albrecht z. F. Diese haben ihnen dafür
anstatt ihres Pflegesohnes als Gegengeschenk 200 Thaler zugestellt." So
geschrieben am 27. November 156514. Der Landschreiber Saal von
Wolfach führt (1575) Beschwerde gegen jene Bauern von Gutach-Turm,
die ab 1538 den jährlich fälligen Zins an den evangelischen Pfarrer von
Gutach abführen, nicht aber an die Wolfacher Schaffnei, obwohl ihre
Vorfahren von 1475 bis 1530 diese Abgaben an die Mönche von St. Sixt
bzw. an den Orden abführten. Das herzoglich-württembergische Hofgericht
in Tübingen konnte nicht mehr angerufen werden, da die
Appellationsfrist nach dem abschlägigen Bescheid über die Klage vor
dem Vogt und Gericht zu Gutach nicht eingehalten wurde15. Am 15. Juli
1586 ergeht jedoch folgende Weisung: „Die Gutachter, welche dem
Barfüsserklösterlein zu Hausach 21 Batzen Zins vorenthalten und diese
ihrem Pfarrherren in Gutach reichen, sind, da kraft des Religionsfriedens
die Gotteshäuser wegen Veränderung der Religion ihrer Zinsen und
Gülten nicht beraubt werden dürfen, von den Amtleuten zu Hornberg
anzuhalten, fürder dem Klösterlein den Zins unweigerlich zu reichen16".
Der Zins selbst aber floß in die Kasse des Grafen von Fürstenberg, der ja
vor Jahren das Hausacher Gut mit allen Rechten und Pflichten als
Schenkung übernommen hatte. Jahrzehnte später bemüht man sich
wieder um die Herstellung des Klosters in Hausach. Unter der
Federführung des Grafen Wratislaus von Fürstenberg wird das Klösterlein
wieder aufgebaut, so daß im Jahre 1619 erneut sechs Franziskaner
aufziehen können, die der Straßburger Provinz unterstellt werden17.
Jahre später (1625) erhält das Haus im Beisein von Provinzial Hugolinus
Kneiff, Sekretarius Johannes Leimbach und Guardian Christophorus
Ebert eine besondere Weihe17. In den Wirren des Dreißigjährigen Krieges
verlassen die Barfüßer wiederum das Klösterlein, das nach und nach
zerfällt und nie mehr von Mönchen besetzt wird. In den Jahrzehnten nach
dem großen Krieg tauchen immer wieder Hinweise auf, nach denen

" Mitteilungen aus dem FF. Archive D. Band Nr. 10/S. 18 ff.
" Ebd. Nr. 154/S. 93ff.

15 Ebd. Nr. 640 Ziffer 2/S. 514.

16 Ebd. Nr. 640 S. 513ff.

,; Hausacher Chronik S. 89 (Mone. QS III 633).

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