Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 454
(PDF, 129 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1978/0454
Besitz der Familie Durach/Kaiser. Viele Jahre ziehen ins Land. Nur der
Name „Klösterle", ein kleines Eisenkreuz am Dachgiebel, der Gewannname
„Klostermatten", die Bezeichnung „Klosterstraße", der „Antoniusaltar
" im rechten Seitenschiff der neuen Pfarrkirche, ein hölzernes
Hochrelief des Kapellenheiligen St. Sixt und das ebenfalls in das neue
Gotteshaus überführte Glöckchen, das beim feierlichen Zusammengeläut
zuerst seine helle Stimme erhebt, erinnern noch an das Hausacher
Klösterlein, bis der neugegründete Historische Verein Hausach eine alte
Tradition wieder beleben möchte (1966): In Zusammenarbeit mit dem
Landesdenkmalsamt in Freiburg und der Stadtgemeinde Hausach
bemüht man sich, das alte Gebäude anzukaufen, um darin ein Heimatmuseum
unterzubringen. Die Denkmalsbehörde erwägt sogar die Wiederherstellung
der alten Kirche mit ihren kunstvollen gotischen Fenstergewändern
. Die Verhandlungen enden mit dem Zugeständnis, den zum
Keller umfunktionierten Chorraum als Kapelle zu restaurieren und die
unter dem Verputz entdeckten Fresken freizulegen. 1968 sind diese
Arbeiten, zu denen auch eine äußere und innere Instandsetzung des
Hauses gehört, beendet. Ein barockes Chorgestühl, das nutzlos auf dem
Speicher der Dorfkirche stand, soll an das Chorgebet der Barfußer-
mönche erinnern, ebenso ein auf dem Altar aufgeschlagenes altes
Meßbuch aus dem einstigen Franziskanerkloster in Breisach, das
bestimmt einmal dem Klösterlein übereignet wurde und nachher in die
neue Pfarrkirche übersiedelte. Genauso ist der Kapellenheilige wieder
heimgekehrt und thront auf zwei Holzpfeilern, die einst die Empore in der
St. Sixtkirche trugen. Umkränzt wird der Martyrerpapst von den
Kreuzbergengeln. Die sandsteinerne Altarplatte wurde bei den Um-
bauarbeiten im Küchenboden des Hauses gefunden und wieder ihrem
ursprünglichen Zweck zugeführt. Auch das Sixtusglöcklein wechselte
auf das von den Hausacher Vereinen gestiftete Glockentürmchen über.
Auf dem Glöckchen steht zu lesen: „Benjamin und Meinrad Grueninger
zu Villingen 1794". Neben dem Eingang zum Altarraum halten die nach
einem Verkehrsunfall zertrümmerten, aber wieder kunstvoll zusammengesetzten
„verzürnten Dorfheiligen" stille Wache. Im Gartenstück
zwischen dem Klösterle und der Pfarrkirche hat man bei Grabarbeiten
immer wieder Menschenknochen gefunden. Hier muß sich der Friedhof
für die verstorbenen Mönche befunden haben. Unser Blick gleitet von
St. Sixt hinauf zur Burg Husen. Einer alten Sage24 nach soll ein großer
unterirdischer Fluchtgang beide Gebäude miteinander verbunden haben.
Vielleicht will diese Mär doch auf eine Verbindung zwischen Burg und
Kapelle hinweisen, nach der einmal ein Burgherr doch ein eigenes
Kirchlein stiften wollte, nachdem lange Zeit zuvor bereits ein Friederich
von Wolva die Dorfkirche erbauen ließ...??

Hirt 59.

454


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1978/0454