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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 489
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jedoch verhindert. Erst am 5. September 1661 konnte die Klosterkirche
zusammen mit der Lorettokapelle von Weihbischof Gabriel Haug von
Straßburg geweiht werden. Als Patron der Klosterkirche wurde St. Christopherus
erwählt zu Ehren Christophs II. von Fürstenberg, der als erster
den Plan eines Klosterbaus in Haslach gefaßt hatte34.
Im Jahre 1660 war die Zahl der Mönche unter dem Guardian Pater
Apollonius bereits auf fünfzehn angestiegen35. Als Bezirk zum Terminieren
und zugleich zur Aushilfe in der Seelsorge wurden den Haslacher
Kapuzinern folgende Orte zugewiesen36: Haslach mit der Filiale Hofstetten
, Mühlenbach, Weiler (Fischerbach), Steinach mit den Filialen
Schnellingen und Bollenbach, Welschensteinach, Zell a. H., Biberach,
Harmersbach, Wolfach, Hausach, Oberwolfach, St. Roman, Schapbach,
Schenkenzell, Wittichen, Schonach, Elzach, Prechtal, Biederbach,
Oberwinden, Siegelau sowie die Wallfahrt auf dem diesen letztgenannten
Orten nahegelegenen Hörnleberg37. Aus diesen Orten zogen die Kapuziner
auch reichlich ihren Lebensunterhalt38, soweit dieser nicht von den
Grafen von Fürstenberg bezahlt wurde39, aber sie hatten dafür auch viele
Verpflichtungen in der Seelsorge übernommen40.

Auch in den folgenden Kriegszeiten war das Kapuzinerkloster ein Ort der
Hilfe und der Zuflucht für die Einwohner Haslachs. Im Krieg, den Ludwig
XIV. gegen Holland führte, hatte Haslach wieder viel zu leiden. 1676
fielen 5 000 österreichische Soldaten in Haslach ein, plünderten die Stadt
und jagten die Bewohner davon. Das Kloster blieb abermals verschont,
den Mönchen geschah kein Leid. Wieder diente ihr Kloster, wie der
Klosterchronist berichtete, vielen Einwohnern Haslachs als sichere
Zufluchtsstätte. Viel Habe der Haslacher fand ebenfalls sicheren Schutz
hinter den Klostermauern41. Im Jahre 1703 wurden im Klostergebäude, in
der Klosterkirche und in der Lorettokapelle umfangreiche Renovierungsarbeiten
durchgeführt, die vom Klosterchronisten ausführlich
beschrieben werden42. Während des Spanischen Erbfolgekrieges erleb-

34 Akten Lorettokapelle. F. F. Archiv. Eccl.. Vol. VI, Fasz. 6; Akten zur Erbauung und Unterhaltung der Lorettokapelle
in Haslach i. K., GLA 389/Zug. 1908, Nr. 100, Fasz. 75. Vgl. Franz Schmider, a. a. O.; Manfred Hildenbrand, Weshalb
die Haslacher Lorettokapelle wieder rot ist. Aus der Geschichte der 300 Jahre alten Kapelle. Offenburger Tageblatt v.
11.10.1977.

35 Klosterchronik, a. a. O., 25.

36 Agende (Arbeitsbuch) des Haslacher Kapuzinerklosters, 2 ff. Sie tragt den Titel ..Isagoge et idea ad cognoscendum ac
dirigendum conventus Haaslachensis" und befindet sieh ebenfalls im Zentralarehiv des Kapuzinerordens im Kloster
Ehrenbreitstein bei Koblenz.

37 Der Hörnleberg ist ein 907 m hoher Berg im Elztal. Dort befindet sich heute noch eine Wallfahrtskirche mit
Muttergottesheiligtum. Die erste Wallfahrtskapelle wurde 1638 von den Schweden zerstört. Die heutige
Wallfahrtskapelle wurde Ende des 19. Jahrhunderts erbaut.

38 Vgl. „Die Kapuziner zu Haslach und ihre jährlichen Almosen betrefend". F. F. Archiv Eccl., Vol. VI, Fasz. 4/2;
Agende, a. a. O., 47 ff.

39 Bericht über die Subsidierung der Haslacher Kapuziner. F. F. Archiv, Eccl., Vol. VI. Fasz. I.

40 Vgl. auch Heinrich Hansjakob. FDA 4/1869, 139f.; Hennig. 193f.

41 Klosterchronik. a.a.O., 29/30.

42 Klosterchronik, a.a.O.. 48/49; F. F. Archiv, Eccl., Vol. VI. Fasz. 3.

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