Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 497
(PDF, 129 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1978/0497
u. a.). Doch nun machte der Bischof von Speyer Schwierigkeiten (Philipp
Christoph von Sötern 1610-1652, seit 1623 auch Kurfürst von Trier): er
entzog diesen Badener Kapuzinern die Erlaubnis, in seinem Bistum zu
wirken. Es bedurfte einer Reihe von Aktionen, bis auch hier ein
Einverständnis erreicht war.

Die Grundsteinlegung erfolgte am 28. Mai 16314 durch den Abt Christoph
Mayer von Schwarzach (1622-1636) im Auftrag des Bischofs von Straßburg
. Doch vertrieben die Wechselfälle des Dreißigjährigen Krieges
schon 1633 den Konvent aus Baden-Baden,5 führten ihn aber, sobald das
Blatt sich wieder wendete, auch wieder zurück, so daß 1641 VIII 2 der
Speyrer Weihbischof im Auftrag des Bischofs von Straßburg die Kirche
weihen konnte. Schon 1624 hat man den Kapuzinern - nun nicht mehr
den Franziskanern vom Fremersberg - die Kanzel der Stiftskirche
anvertraut, die sie aber seit 1640 im Wechsel mit den Baden-Badener
Jesuiten betreuen mußten.

Schon bei der Stiftung des Klosters wurde den Patres das Recht erteilt,
von den Heißwasserquellen für zwei Wannen Zuleitungen zu erhalten;
diese Rechte wurden durch Markgräfin Maria Franziska, der großen
Wohltäterin badischer Klöster, vermehrt. Auch erhielten sie Kaltwasserrechte
1673 für drei Wannen.

Der große Jammer systematischen Niederbrennens im Krieg 1689 schien
das Badener Kloster zunächst zu verschonen: als die Stadt Baden am
24. August vernichtet wurde, blieben die Kapuziner vor der Stadt noch
verschont. Doch am 25. Oktober hat man auch bei ihnen Feuer angelegt,
doch konnte es gelöscht werden, aber am 6. November erreichte diese
Zerstörung auch das Kloster der Kapuziner. 1694 verfügte Markgraf
Ludwig Wilhelm, der bekannte „Türkenlouis", den Wiederaufbau. Die
Tätigkeit der Kapuziner war vielseitig: Oftmals nahm man sie für
seelsorgerliche Aushilfe in Anspruch, namentlich in Pfarreien, die nicht
besetzt waren. Sie waren Beichtväter in Lichtental, seit ihrem Fluchtaufenthalt
in Gernsbach auch eine Zeitlang (ab 1690) im Kloster
Frauenalb,6 im neugegründeten Kloster vom Heiligen Grab in Baden-
Baden,7 1717 wieder in Frauenalb; 1733- 1753 versahen sie als Erste die
Seelsorge in der neuen Holzschlägerkolonie Herrenwies. Ihre Tätigkeit
führte sie nach Oos, Haueneberstein, nach Vimbuch, Schwarzach und
Steinbach; Zelebration täglich in der Schloßkapelle, in der Kirche vom
Heiligen Grab und in Kloster Lichtental. Seit 1769 übernahmen sie die

4. Text der Urkunde FDA 28/1900. 316-318.

5. Ausweisungsbefehl des Markgrafen Friedrich von Baden-Durlach von 1633 VII. dem innerhalb von zwei Tagen
entsprochen werden mußte (GLA 195/1386)

6 GLA 88/269.

7 GLA 195/1553 und 1568.

497


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1978/0497