Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 505
(PDF, 129 MB)
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Patres versorgt wurden. (Ein Ratsprotokoll vom 14. Mai 1698 spricht von
der aufrichtigen Dankbarkeit, die der Rat der Stadt den Patres
entgegengebracht hat)

Das Geschehen von damals wird von einem Wandbild des Offenburger
Künstlers E. Brischle festgehalten, das sich im Kreuzgang des Klosters
befindet. Es zeigt das Kloster vor brennenden Ruinen; darunter stehen
die Worte: „Das einzige Haus, das den Stadtbrand vom 9. September 1689
überstanden hat."

Ab 1803 wurden infolge der Säkularisation auch die badischen Kapuzinerklöster
geschlossen. Im Jahre 1808 wurde das Offenburger Kloster
nominell aufgehoben. Die Patres erhielten von der badischen Regierung
ein Dekret, wonach ihr Kloster zu einem anderen Zweck bestimmt sei.

Doch blieb das Kloster noch fortbestehen, wie die Ernennung eines neuen
Guardians im Jahre 1819 zeigt. (FDA 18/1878, 205)

Im Jahre 1820 war es aber so weit, daß die Mönche das Kloster aufgeben
mußten.

In das Gebäude wurde 1822 das Gymnasium aus dem ebenfalls aufgehobenen
Franziskanerklosters verlegt, (siehe dazu die Ausführungen
über das Offenburger Franziskanerkloster)

Die Klosterbibliothek wurde verkauft. Von den sakralen Gewändern und
Geräten ist nichts mehr erhalten.

Die Klosterkirche wurde bis zur Erstellung einer eigenen Kirche (1864)
von den Protestanten, seit 1873 von den Altkatholischen benutzt. 1881/82
wurde das im Kloster untergebrachte Gymnasium auf volle neun Klassen
ausgebaut. Im Jahre 1891 wurde ein Gymnasiumsneubau über dem
Rosengarten erstellt (das heutige Grimmelshausen-Gymnasium).

Der Umzug in die neue Schule erfolgte 1901.

Die ehemaligen Klosterräumlichkeiten dienten seither als Bibliotheksraum
, für provisorische Schulräume, als Dienstwohnung des Hausmeisters
und zur Unterbringung des Notariats.

Die Kapuziner gaben jedoch nicht auf. Im Jahre 1927 gründeten sie an der
„Bühlerstraße" das neue Kloster St. Fidelis. Der geplante großzügige
Ausbau konnte infolge der knappen finanziellen Mittel nicht verwirklicht
werden. Es entstand so das „Klösterle", wie es die Offenburger
heute noch nennen.

Seit 1941 übt ein Pater des Klosters die Pfarrseelsorge aus. Unvergeßlich
werden den Offenburgern Männer wie Pater Fridolin und Pater Werner

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