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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 507
(PDF, 129 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1978/0507
Das Kapuzinerkloster in Oppenau

Wolfgang Müller

Das Klösterlein der Kapuziner in Oppenau war nie eine große
Angelegenheit; über den Charakter eines „Hospizes" hat es diese kleine
Gemeinschaft, die auch bald allzusehr im Schatten des Kapuzinerklosters
in Oberkirch stand, nicht hinausgebracht. Sein Wirkungskreis war
auch zu sehr nur auf das mittlere und hintere Renchtal eingeschränkt,
ein Bereich einer einzigen Pfarrei.

Beachtlich ist die Ausgangsposition zur Zeit der Gründung und dann die
Situation der Stadtpfarrei Oppenau, die vielen vergleichbaren Vorgegebenheiten
eigen war.

Das Renchtal war ein Teil jener sich rechts und links des Rheines
erstreckenden Gebiete, die der Landesherrschaft des Bischofs von
Straßburg unterstanden. Ende des 16. Jahrhunderts war aber die Lage
des bischöflich straßburgischen Stuhls in eine schwere Krise geraten:
unter dem hochadligen Domkapitel hatte sich eine protestantische
Parteiung gebildet, die bei der 1592 durch den Tod Johann IV. von
Manderscheid fälligen Bischofswahl zu einer nicht überbrückbaren
Spaltung führte. Die katholische Partei wählte den Bischof von Metz,
Kardinal Karl von Lothringen, die protestantische den fünfzehnjährigen
Markgrafen Johann Georg von Brandenburg. Der Zwiespalt steigerte
sich bis zu kriegerischen Auseinandersetzungen, die erst durch das
Angebot einer großen Geldsumme an den Brandenburger beendet wurde,
die ihn zum Verzicht bewegen konnte. Um diese Geldsumme aufbringen
zu können, setzte man dem Herzog von Württemberg das Renchtal zum
Pfand: von 1604 bis 1664 war so das Oppenauer Tal im pfandweisen Besitz
der protestantischen Württemberger. Diese Okkupation hatte im Grunde
die Religionsverhältnisse nicht verändert,1 weder hat eine teilweise
Protestantisierung stattgefunden2 noch eine gewaltsame Rückführung

1 Vgl. GLA 67/9, 533-534; der Visitationsbericht von 1666 (FDA 30/1902, 315) weiß nichts von Protestanten oder
Bekehrungen zu berichten. S.a. Josef Börsig, Geschichte des Oppenauer Tales (Karlsruhe 1951) 330, Anm. 19.

2 Wie Äomua/d, HistoriaprovinciaeanteriorisAustriaepatrumminorumCapucinorum (Kempten 1747) 155 wohl nicht

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