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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 522
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1978/0522
Das Oberkircher Kapuzinerkloster

Hans-Martin Pillin

Das ehemalige Oberkircher Kapuzinerkloster lag in der Vorstadt
Allmend nahe beim unteren Stadttor. Das Gelände, auf dem heute die
evangelische Kirche und deren Pfarrhaus stehen, war früher der
Klostergarten der Oberkircher Kapuziner.

Über die Entwicklungsgeschichte des Kapuzinerordens in Oberkirch
unterrichtet uns sehr genau Pater Romuald von Stockach in seiner
lateinisch geschriebenen Chronik aus dem Jahre 1747

Nach dieser Chronik hatte der Kapuzinerorden, der jüngste der drei
selbständigen Zweige des vom hl. Franz von Assisi gegründeten Ordens,
im Jahre 1668 auf Betreiben des Straßburger Bischofs Franz Egon von
Fürstenberg im Renchtal zunächst in Oppenau ein Hospiz, d. h. eine Art
Missionsstation, für die Kapuziner errichten lassen. Durch ihre Tätigkeit
sollten sie der Protestantisierung des Renchtales entgegenwirken,
die nach Auffassung des Chronisten seit der Verpfändung des bischöf-
lich-straßburgischen Amtes Oberkirch an die Herzöge von Württemberg
betrieben worden sei.

Gegen Ende des 17. Jahrhunderts entschlossen sich die Oberen der
Ordensprovinz, das Oppenauer Kapuzinerhospiz aufzuheben und in
Oberkirch ein Kapuzinerkloster zu erbauen. Die Gründe, welche die
Ordensoberen zu diesem Schritt bewogen, waren folgende:

1. In einem Hospiz, das ja kein Kloster im eigentlichen Sinne sei, könnten
die Kapuziner ihren Aufgaben nicht vollauf nachkommen, denn in einer
derartigen Missionsstation sei es ihnen nicht möglich, sich der unmittelbaren
und allseitigen Nachahmung Christi, dem demütigen, strengen,
einfachen klösterlichen Leben höchster Armut und gottverbundenen
Gebets sowie dem Apostolat des guten Werkes und Wortes zu widmen.

1) P. Romuald von Stocka. Historia Provinciae Anterioris Austriae Fratrum Minorum Capueinorum. Kempten 1747.
144-159.

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