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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 548
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auf seine Vollendung in Christus zu erfüllen. Der Festkalender der
Frauen vom Heiligen Grab ist bis heute von dem Festkalender der
Grabeskirche in Jerusalem geprägt, mit deren Weihedaten, mit dem
Gedächtnis an heilige Bischöfe der Jerusalemer Kirche, mit Bevorzugung
der Heiligen aus der unmittelbaren Umgebung Jesu.

Von der Gründung bis zur Einführung des Regulativs 1670-1811

Es gelang, das Heiliggrabkloster St. Agatha in Lüttich zur Entsendung
von vier Chorfrauen und einer Laienschwester nach Baden-Baden zu
gewinnen. Der Begleitbrief des dortigen Bischofs ist vom 16. September
1670 datiert6; die ersten Grundlagen formulierte Leopold Wilhelm schon
1670 VII 77. In Baden-Baden hat man ihnen ein Haus mit Kapelle in der
Schloßstraße oberhalb der späteren Knabenvolkshochschule (heute
Gewerbeschule) in der Nähe jener Stelle eingeräumt, wo die Stadtmauer
in steilem Aufstieg die Straße erreicht und sich ein Brunnen befindet.8
Am Theresientag 15. X. begann das klösterliche Leben. Einer bestimmten
Gruppe von Schülerinnen galt zunächst ihre Tätigkeit: Pensionärinnen,
die vor allem auch in der französischen Sprache zu unterrichten waren.
Unterm 4. XII1671 erteilte auch der Bischof von Speyer als für die Stadt
Baden zuständiger Bischof der Gründung seine Zustimmung. Inzwischen
war aber Markgraf Leopold Wilhelm plötzlich verstorben, nicht ohne
auch in seinem Testament seine Stiftung bedacht zu haben. So trägt der
große Stiftungsbrief vom 1. Mai 1674, der alle Zusicherung der nötigen
Einkünfte enthält, die Unterschrift seiner Witwe, der Markgräfin Maria
Franziska.9 Aber auch der regierende Markgraf Wilhelm hatte schon am
26. Februar d.J. einen Schutzbrief erteilt. Nach der Ankunft neuer
Schwestern aus Belgien begann auch der Unterricht für Mädchen aus der
Stadt. M. Franziska mußte immer wieder finanziell einspringen. Sie tat es
in großem Maße durch die Erbauung eines eigentlichen Klosters mit
Kirche an anderem Platze und zwar an dem, auf dem es heute noch steht,
am „Florentinerberg" unterhalb des Schlosses: sie ließ den Platz des
Gasthauses „Ungemach", das ihr Eigentum geworden war, dafür
verwenden - der Straßenbrunnen vor diesem Gasthaus steht heute noch
im Klosterhof - und kaufte dazu das davor liegende Gasthaus „Salmen"
der Gernsbacher Straße. Schul- und Pensionatsbau waren im September
1688 fertig, die Kirche um diese Zeit schon gedeckt für sie war am
12. VI 1687 der Grundstein gelegt worden10 - man wollte auf 29. IX 1689
einziehen. Da kam die grauenhafte Kriegsbrandzerstörung des pfälzi-

6 GLA 195/1549.

7 Ebd. 1548. 16; Aförfcer-34; sein Bild aus den Bestanden des Klosters von Heiligen Grab in FS.

8 Kdm XL L 167.

9 Die vorbereitende Akte GLA 195/1548; Foto des Originals in FS.
10 Vgl. a. GLA 195/1552.

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