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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 561
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Heiligen Grabs zur Anschauung gebracht, die Überwindung des Todes
und der Finsternis in der Herrlichkeit Christi. Die Schließung der Schule
hat den sehr fähigen, seit 1934 hier wirkenden Klosterpfarrer Hermann
Hugle wieder der Pfarrseelsorge zugeführt, zuerst in Lahr Santa Maria,
dann für zweieinhalb Jahrzehnte in Offenburg-Heiligkreuz als Stadtpfarrer
und Dekan.55 Den Gottesdienst hielten nun meist Benediktiner aus
Seckau (Steiermark), die durch die Schließung ihres Klosters durch die
Nationalsozialisten, von dort vertrieben waren, so besonders der Prior
Dr. Maurus Neugold; auch der Abt Benedikt Reetz war öfters anwesend,
der mit seinem Konvent nach 1945 wieder in Seckau neu beginnen
konnte. Er wurde aber schließlich 1957 als Erzabt nach Beuron berufen
(t 28. XII 1964).

Die letzten Tage des Jahres 1944 haben dem Kloster noch Kriegsleid
gebracht: das von Zerstörung verschonte Baden-Baden wurde Ende
Dezember vom Elsaß aus mit einigen Schuß aus einem Langrohrgeschütz
belegt, offenbar auf das Neue Schloß gezielt: dieses wurde getroffen, aber
ebenso das darunter liegende Kloster vom Heiligen Grab. Wenn auch der
Gebäudeschaden nicht sehr groß war und es außer Verletzten keine Verluste
gab, so war doch zunächst und auf lange das Kloster unbewohnbar.
Der Konvent floh vor allem nach Geroldsau.

Der Kontakt mit der benediktinischen Spiritualität, der durch die
derzeitigen geistlichen Betreuer des Klosters gegeben war, mußte die
Frage aufwerfen, ob der Konvent nicht sich einen anderen geistigen
Grund wählen soll, den Anschluß an den Benediktinerorden. Als durch
das Ende des Krieges und die neuen Bedingungen des Nachkriegsdeutschlands
die Wiedereröffnung der Schule bevorstand, war der
Entscheid für eine unveränderte Übernahme der bisherigen Aufgaben
bald gefallen. Am 2. X 1945 konnte wieder mit einer sechsklassigen
Mädchenschule und einem Internat begonnen werden, der 1952 1958 eine
Handelsschule hinzugefügt wurde. Diese wurde aber wieder aufgegeben,
da von staatlicher Seite für private Handelsschulen keine Subvention zu
erlangen war.56 Seit 1954 mehrten sich die Anmeldungen in der Sexta so
sehr, daß meist zwei Parallelklassen geführt werden mußten.

Die Sechziger Jahre brachten große Veränderungen: einmal ist durch
Mangel an Nachwuchs die Aufnahme von Laien im Lehrkörper immer
notwendiger geworden, zum anderen hat die Menge der Schülerinnen in
hohem Maße zugenommen: mehrfach mußte mit vier Sexten begonnen
werden; zudem bot sich die Möglichkeit, die Schule zu einem Vollgymnasium
auszubauen. Als solches wurde es 1970 anerkannt. Das erste Abitur
wurde 1971 fällig. Seit September 1968 liegt auch die Schulleitung in

55 1899-1973; FDA 97/1977. 476 477.

56 Chronik 1945 1961, 134.

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