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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 565
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Schon die Cronenberg haben die Rekatholisierung voll durchgeführt4 die
vor allem durch die in Kenzingen stationierten reformierten Franziskaner
der Tiroler Provinz und die Kapuziner in Mahlberg vorangetragen
wurde;5 auch die Kapuziner von Haslach haben mitgeholfen.6 Ein
rechtliches Bedenken, dieser Konfessionswechsel würde den Bestimmungen
des Westfälischen Friedens, der 1624 als Normaljahr für die
Religionszugehörigkeit proklamiert hatte, widersprechen7, hat man
nicht gehabt, da die Annahme der Reformation seiner Zeit nicht im Sinne
des Oberlehensherrn Österreich lag und daher der Konfessionsstand von
1624 in diesem Fall widerrechtlich erschien.

Die seelsorgerische Versorgung der Dörfer war aber allzu schlecht. Vier
waren ursprünglich Pfarreien: Prinzbach, Schuttertal, Seelbach und
Reichenbach; Schömberg und Kuhbach galten als Filialen. Für diese vier
Pfarreien war nun zunächst nur ein Pfarrer zuständig, der in Seelbach
saß, wie die Visitationsprotokolle von 1666 und 1692 belegen.8 Er hatte
sich zudem noch für die Krankenpastoration in Wittelbach zur Verfügung
gehalten, das pfarrlich in das am Ende des Schuttertals liegende
Schweighausen gehörte.9 1651-1695 haben allerdings in Prinzbach
jenseits des Tales die Kenzinger Franziskaner ausgeholfen.10 Danach
war dort wieder ein eigener Pfarrer.11 Schon 1692 wurden die Schutter-
taler um einen Hilfspriester vorstellig,12 aber offenbar ohne Erfolg.
1719 verdichtet sich die Bitte Schuttertals zu der um einen eigenen
Pfarrer.13 Nur zögernd kam die Herrschaft, in deren Hand weiterhin die
Kirchengüter waren, die man ihr aber nicht streitig zu machen wagte, der
Bitte nach. Man löste das Problem in einer eigenartigen Weise, die auch
die Bitte der Kenzinger Franziskaner um eine Klostergründung in dem
Gebiet, in dem sie sich schon so eingesetzt hatten,14 berücksichtigt. 1730
wurde beschlossen, den Pfarrer von Seelbach nach Schuttertal zu versetzen
, jedoch so daß er auch Pfarrer von Seelbach bleibt, in dieses Dorf
aber eine kleine Niederlassung der Franziskaner aufzunehmen, die die
Orte Seelbach, Reichenbach und Kuhbach mit Gottesdienst, Christenlehre
und Seelsorge zu versorgen haben.

Die Installierung dieser letzten Gründung der Tirolischen Provinz der
reformierten Franziskaner15, ist mit ausgiebigen Belegen abgesichert:

4 Vierordt 238-241.

5 Ebd 239-240.

6 Hennig. 162.

7 Vierordt 241.

8 FDA 31/1903. 303-306.

9 Ebd 309.

10 Vierordt 240

11 FDA 31/1903, 305.

12 Ebd. 306

13 Hennig. 207.

14 Vierordt 240.

15 Alemannisches Jahrbuch 1971 1972. 351

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