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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 569
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zuständigen Bischof (1741 VII4).38 Das Hand in Handgehen von Aushilfe
und Terminieren ist ja naheliegend. Im übrigen sind aber diese den
Bettelmönchen anstehenden Bettelreisen nicht immer so glatt verlaufen.
Im Bereich des Bistums Straßburg hat auf Klagen des Landkapitels Lahr
und der Kapuziner von Mahlberg, Offenburg und Haslach der Weihbischof
und Generalvikar von Straßburg am 1747 V 6 die Franziskaner von
Seelbach auf die Orte der Herrschaft Hohengeroldseck beschränkt.39
Und hinterher sollten die Seelbacher für die Abtretung der Kenzinger
Terminierbezirke jährlich 20 fl zahlen, wogegen sie unter Berufung auf
die ersten Abmachungen 1774 V 6 Einspruch erhoben.40

Die Entschließung Josef IL, von der Tiroler Franziskanerprovinz die
vorderösterreichischen Klöster zu trennen, diese aber in einer eigenen
Provinz zusammenzufassen, hat auch das Kloster Seelbach von seinen
alten Bindungen gelöst und mit Freiburg, Kenzingen, Hedingen bei
Sigmaringen, Horb, Ehingen, Saulgau und Waldsee zu einer vorderösterreichischen
Einheit zusammengeschlossen.41 Doch rissen die Verbindungen
zur bisherigen Provinz nicht ganz ab: man betete immer noch
wechselseitig für die Verstorbenen und in den Jahren der Flucht in
Kriegsbedrängnissen (1796) fanden die Mitbrüder aus der vorderösterreichischen
Provinz bei den Tirolern gastliche Aufnahme.42

Gerade aus dieser Kriegszeit liegt ein recht instruktiver auch vergangene
Jahre ins Auge fassender Bericht vor von 1799 VII 5.43 Daraus kann man
erkennen, daß das größte Almosen doch der Herrschaft zu verdanken
war: drei Viertel Frucht und 30 Klafter Holz, für das sie allerdings den
Macherlohn zahlen mußten (54 kr pro Klafter). Das Terminieren im Land
brachte Butter, Eier und Schinken. Wein erhielten sie in Zunsweier und
Diersburg. „Wenn die Leute ihre Andacht verrichten", d. h. beichten,
bringen sie Frucht und Wein. Jetzt, wo die Franzosen da sind, bringen sie
nichts: sie wollen nicht die Franzosen damit unterhalten, die das Land
sowieso bezahlen muß. Die Klage über die vielfache, wechselnde und
immer in anderer Art lästige Einquartierung ist sehr lebhaft - besonders
darüber, daß man ihrem Haus sie aufhalst, während andere Klöster frei
bleiben.

Als 1803 die Säkularisation den Bestand des Hauses bedrohte, konnte der
Provinzial Adam Pelle in Kenzingen über die Situation in Seelbach am

38 Hall 10.

39 Hall 11.

40 Hall 13.

41 Alemannisches Jahrbuch 1971 1972. 340; das dort vorgestellte ..ltinerarium" zwischen allen Klöstern der Tiroler
Provinz wird im Alemannischen Jahrbuch 1976-1977 veröffentlicht.

42 Mitteilung Nothegger.

43 Hall 18.

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