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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 579
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Mutterhäuser

katholischer Schwesternkongregationen

Wolfgang Müller

Die große Säkularisation der Klöster in Deutschland von 1803, die in
jenen Landstrichen, die zuvor österreichisch waren, erst 1806 beim Anfall
an Baden wirksam wurde, hat mit den Männerklöstern radikal aufgeräumt
, aber einige Frauenklöster, wenn auch unter einem veränderten
Status, verschont, wenn sie sich schulischen Aufgaben gewidmet hatten.
Sie galten nur als „Lehrinstitute". In der Ortenau gab es drei solcher
Anstalten; in Ottersweier - 1823 nach Offenburg verlegt,1 in Baden-
Baden Heiliges Grab2 und in Lichtental.3 Sie blieben bestehen, weil bei
ihnen ein „Nutzen" mit Händen zu greifen war, der Unterricht
weiblicher Jugend. Das an allem Unterricht und Wissensverbreitung
hoch interessierte aufgeklärte Zeitalter hat zur Förderung der Bildung
sogar anerkannt, daß selbst klösterliche Gemeinschaften, die man im
ganzen nur mit größtem Mißtrauen betrachtete, darin etwas Brauchbares
leisten können.

Die Säkularisation hätte vielleicht klösterliche Schwesternvereinigungen
, die sich der Krankenpflege widmen, ihrer Nützlichkeit wegen wohl
auch verschont. Aber solche gab es noch gar nicht in Deutschland. Wohl
hatten sich, nach den ersten Anfängen durch den heiligen Vinzenz von
Paul in der Mitte des 17. Jahrhunderts in Frankreich, aus seinem Geiste
heraus Anfang des 18. Jahrhunderts von Chartres eine große und
hilfreiche Schwesternkongregation gebildet, von denen ein bald blühender
Zweig durch den Bischof von Straßburg nach Zabern mit eigenem
Mutterhaus 1734 verpflanzt wurde. Aber in dem östlichen Teil des
Bistums, in die Ortenau kamen danach diese Schwestern noch nicht. Die
französische Revolution hat radikal alles Klösterliche zerstört und auch
nicht Schul- oder Krankenschwestern in ihrem Wirkungskreis belassen.
Danach sind von den elsässischen Vinzentinerinnen manche nach
Ettenheim, Freiburg und Mannheim geflüchtet, und haben an ihrem

1 Siehe oben S. 574.

2 Oben S. 556.

3 Oben S. 414.

579


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