Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 586
(PDF, 129 MB)
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Haushaltungsschule St. Agnes. Heute ist die in einem Neubau 1973
eröffnete staatlich anerkannte Sonderberufsfachschule für Hauswirtschaft
mit Internat darauf hervorgegangen.

1892 hat in den Räumen des Klosters Thomas Nörber, damals Klosterpfarrer
am Heiligen Grab in Baden-Baden, die ersten Exerzitien für
Jungfrauen gehalten. Damit wird ein neues Ziel der Neusatzeckergemeinschaft
sichtbar: einer weitgreifenden Exerzitienbewegung den
Weg zu bahnen. Durch sie gelangt der Anruf, sich durch Tage des
Schweigens in religiösen Betrachtungen unter Führung eines Exerzitienmeisters
auf das eigene Verhältnis zu Gott aus dem Gedenken des
Glaubens heraus zu besinnen, auch zu den Laien und hilft ihnen,
entschlossen und aus neuen Tiefen einen christlichen Weg zu gehen. Aus
eigenen Mitteln hat die Neusatzecker Gemeinschaft 1895 ein Exerzitienhaus
erstellt, um solche Kurse zu ermöglichen. Es ist das erste dieser Art
in der Erzdiözese Freiburg. Thomas Nörber wurde 1898 Erzbischof von
Freiburg und hat viel getan, um diese Bewegung zu unterstützen, u. a.
auch durch die Gründung des Missionsinstituts 1911, in dem Leiter für
Exerzitienkurse zur Verfügung gehalten wurden. Auch wurden nun
anderwärts neue Exerzitienhäuser aufgetan; daß von Neusatzeck aus das
im alten Klösterlein Himmelspforte hinter Wyhlen 1922 übernommen
wurde, lag in der Linie des Interesses der Gemeinschaft. Die rechtliche
Ausformung der Gemeinschaft ging nur sehr langsam vom Fleck: das
große Hindernis blieb immer noch die prinzipielle Ordensfeierlichkeit der
großherzoglichen Regierung. 1893 wurden die Schwestern von Neusatzeck
als eine Gemeinschaft des Drittordens von den Dominikanern
akzeptiert. Zuvor schon hatten sie sich durch Profeßablegung gebunden
und eine Priorin gewählt. Um rechtliche, vom Staat her anerkennbare
Handlungen setzen zu können, hat man die juristische Form einer
Gemeinschaft mit beschränkter Haftung gegründet! Der Erzbischof hat
1910 die vorgelegten Konstitutionen genehmigt. Endlich am 10. Juli 1917
erfolgte die staatliche Anerkennung als Orden. Sofort am 4. August, dem
Festtag des Ordensheiligen St. Dominikus, 1917 vollzog Erzbischof
Nörber selbst die feierliche Einkleidung der vierzig Schwestern, die
jetzt endlich den klösterlichen Habit tragen konnten, ohne gegen Staatsgesetze
zu verstoßen! Von jetzt ab gilt auch der sie leitende Geistliche
nicht mehr als Spiritual, sondern als Superior. Alois Fleischmann,7 der
seit 1902 bei ihnen tätig war, hatte dieses Amt bis zu seinem Tode 1929
inne. Er erlebte noch den Neubau des Mutterhauses 1928/29.

Marienberg zu Ofteringen 1862-1962, Oftenngen 1962.
7 FDA 59/1931. 18.

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