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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 593
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verbundene Überalterung der Schwesternschaft hat zu einer starken
Reduzierung namentlich kleinerer Stationen geführt.

Das Feld der Tätigkeit hat sich sehr vielfältig gestaltet:6 viele
Gemeindestationen mit Krankenpflege, auch Kindergärten und in den
ersten Zeiten Nähschule, neuerdings auch Seelsorgehilfe, Kinder- und
Jugenderziehungsheime, Kindererholungsheime, (Lehrlings- und) Gesellenheime
, Schüler- und Studienheime, Studentinnenheime: diese vier
Arten sind fast alle aufgegeben, dann Krankenhäuser, schließlich
Sanatorien, Kurheime, Erholungsheime, Pilgerheime; Altersheime,
Häuser von Priestergemeinschaften - aus diesen haben sich die
Erlenbader Schwestern total zurückgezogen; zuletzt Erholungsheime für
Schwestern, jetzt natürlich vor allem auch für die eigenen Schwestern,
damit sie nach einem mühevollen, aufopfernden Leben einen ruhigen
Lebensabend verbringen können. Was aber in Amerika im großen Stil
begann, hat auch in der europäischen Provinz durchgeschlagen: die
Tätigkeit im Bereich der Schule: in Erlenbad selbst fing man 1927 mit
einer Mädchenschule an, die 1956 in einen weitläufigen Neubau in
Sigmaringen als neunklassiges neusprachliches Mädchengymnasium
verlegt wurde. 1967 wurde im Bereich des Mutterhauses das Haus
Hochfelden eröffnet, eine gesuchte Erwachsenenbildungsstätte und
Exerzitienhaus.

Es bleibt noch zu fragen, was aus dem Haus in Schwarzach geworden ist:
es stand nach wie vor unter der Leitung von Franz Xaver Lender, obwohl
er selbst 1872 auf die Pfarrei Sasbach bei Achern übergewechselt ist. Die
kleine Gemeinschaft, die gelegentlich sich im Schulischen auch mit
Laienkräften Aushilfe suchen mußte, lebte auch ohne an Gelübde
gebunden zu sein in klösterlicher Kleidung und im Grunde ein
klösterliches Leben. Spätestens 1888 begannen sie auch Novizen
aufzunehmen. Nach Lenders Tod, der testamentarisch noch einmal seine
ganze Fürsorge dieser seiner Gründung zuwandte, wurde ein Verein
gegründet, dem die juristische Trägerschaft zufiel. Die Verantwortung
übernahm der Dekan des Landkapitels Ottersweier Josef Dietmeier.7 Die
Inflation bedrängte natürlich ein solches Haus ohne starken finanziellen
Rückhalt über die Maßen. Der Vorschlag des Ordinariats ging dahin, die
Gemeinschaft solle sich einer der in der Nähe gelegenen Schwesterkongregationen
anschließen, Neusatzeck oder Erlenbad. Die Vereinigung
mit Erlenbad lag natürlich besonders nahe. Es waren neun Schwestern
und zwei Novizinnen, die so von der großen Gemeinschaft aufgenommen
wurden, die ursprünglich in Schwarzach ihren Anfang genommen hatte.

6 Heberle 189-217 bringt ein genaues Verzeichnis der einzelnen Stationen mit Gründungsjahr. Tätigkeit, juristischer
Träger, evtl. Datum der Auflösung.

7 FDA 64/1936. 46.

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