Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 594
(PDF, 129 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1978/0594
Die Kongregation der Franziskanerinnen
in Gengenbach

Wolfgang Müller

Immer wieder waren es Geistliche, die aus den Nöten der Zeit heraus sich
darüber Gedanken machten, wie sie nach Abhilfen schrien, die nur aus
der selbstlosen Hingabe junger Mädchen an Gottes Ruf geleistet werden
konnten. Unter diesen war auch der aus Sasbach bei Achern stammende
Wilhelm Berger (geb. 1834)der 1861 nach Önsbach als Pfarrverweser
angewiesen wurde. Es ist erstaunlich, wie er mit größter Zähigkeit daran
festhielt, den Versuch immer wieder zu erneuern, die Voraussetzungen zu
schaffen, daß das nötige Werk gelinge und das Gute sich entwickle, das
Hilfe bringt.

Es war nicht nur das völlige Unverständnis der Staatsregierung, die
meinte mit ihren Tendenzen den Notwendigkeiten der Zeit vor allem
dadurch Rechnung tragen zu müssen, daß sie alles, was irgendwie nach
Klösterlichem aussah, unterdrücke, sondern auch die Ungesichertheit
und das Wagnis eines j eden Anfangs. Berger begann in Önsbach mit sechs
Mädchen aus dieser Pfarrei und sechs anderen2. Doch sie blieben nicht,
wandten sich von der Sache überhaupt wieder ab oder suchten Anschluß
an bestehende Klöster. Pfarrverweser Berger wurde 1864 nach Seelbach
bei Lahr versetzt.Kaum ist er dort aufgezogen, beginnt er noch einmal,
auch gegen alle abmahnende Stimmen gab er nicht auf. Einer von denen,
die ihn ermunterten, warder Mainzer Bischof Ketteier, der im Badischen
zur Firmung weilte. Die Familie einer derer, die mitzumachen bereit
waren, nahm die Anfangenden in ihrem Lenzlishof, den sie am 2. Juli 1866
bezogen, auf. Bald konnte sie den zum Verkauf stehenden „Ochsen"
erwerben und ein Jahr später (4. September 1867) den Trettenhof.3 Dieser
geräumige Bau, ein alter Klosterhof, war gar sehr nötig. Denn die Schar
wurde rasch größer. Sie begannen an vielerlei Orten ihre Krankenpflege;

1 FDA 34/1906. 13-14

2 Klemens Stehle, Das Mutterhaus der Barmherzigen Sehwestern von heiligen Franziskus zu Gengenbach. Freiburg
1926; Die Kongregation der Franziskanerinnen von göttlichem Herzen Jesu Gengenbach, Gengenbach 1966.

3 Die verworrenen Angaben über die Anfänge der Schwestern auf dem Trettenhof in GL 5/1962-63, 117 sind
entsprechend zu korrigieren.

594


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1978/0594