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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 598
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1931 diesen Dienst tat. Nach seinem Tod übernahm noch einmal ein
Geistlicher der Erzdiözese, Karl Schuh, fast für drei Jahrzehnte die Stelle
eines Superiors ein (f 1959).7 Er war, wie sein Vorgänger zuerst einige
Jahre Spiritual der Schwestern gewesen.

Man könnte an den Bauten der Einzelteile des Mutterhauskomplexes,
der der rasch wachsenden Schwesternschaft als Mittelpunkt zu dienen
hatte, wie an Jahresringen die Wachstumsphasen abtasten. Ein markantes
Datum sei wenigstens notiert: die dem Hauptgebäude seitlich
zugeordnete Klosterkirche entstand 1914 1916 und wurde am 6. Juni 1916
geweiht. 1930 gehörten 1303 Schwestern der Kongregation an, 1939 wurde
mit 1616 die höchste Zahl erreicht. Die zu geringen Zahlen des
Nachwuchses, die nach Kriegsende nur vorübergehend wieder angestiegen
waren, ließen die Zahlen seither nur noch absinken - wie ja leider
überall - bei zunehmender Überalterung. Sie waren 1966 noch 1318 bei
257 Stationen,8 1977 noch 1038 bei rund 180 Stationen:9 viele Stationen
auf dem Land mußten zum großen Leidwesen der Gemeinden gekündigt
werden.

Von jeher war gerade diese Kongregation darauf aus, das Verlangen
nach Schwestern innerhalb der einzelnen Pfarreien zu befriedigen, als
Trägerin der Hauskrankenpflege, als Leiterin des Kindergartens und,
was in den letzten Jahrzehnten nicht mehr in gleichem Maße wie früher
nötig war, als Betreuerin einer Nähschule, die den jungen Mädchen
einschlägige Fertigkeiten vermittelte, die zunächst viel Geld sparen
halfen und später durchs ganze Leben guten Dienst taten. Der Aufbau
eines eigenen Kindergärtnerinnenseminars im Mutterhaus galt vor
allem der besten Ausbildung jener Schwestern, die in dieser Arbeit
eingesetzt werden sollten. 1930-1937 wurde eine landwirtschaftliche
Frauenschule geführt. Ein ordenseigenes Krankenhaus hat man erst
durch den Bau des St. Josefskrankenhauses mit Krankenpflegeschule in
Offenburg 1954-1956 erhalten, ein Unternehmen, das viel Segen gestiftet
hat.

Für Gengenbach ist es charakteristisch, daß von Anfang an eine eigene
Haushaltungsschule im Zusammenhang des Mutterhauses betrieben
wurde, die großen Zulauf hatte ein Zeichen dafür, wie groß das
Bedürfnis war, dem dieses Unternehmen entgegenkam. Bezeichnend aber
ist es, daß, als man 1896 dafür einen eigenen Bau erstellte, dieser nicht
vom Mutterhaus errichtet werden konnte: man mußte dafür einen
eigenen Verein gründen. Denn das badische Schulgesetz verwehrte

7 FDA 82-83/1962 1963, 489.

8 Verzeichnis dieser und anderer wieder aufgegebener Stationen in: Die Kongregation ... 1966 S. 147- 162 bzw. 163- 164.

9 Frdl. Mitteilung vom 8. VII. 1977.

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