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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 600
(PDF, 129 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1978/0600
Aufnahme der „Heiligenzeller Schwestern" in die Gengenbacher Kongregation
samt deren Vorgeschichte und schließlich das eigene Unternehmen
auf dem Feld der Missionen.

Wie jene von den Gelübden entbundenen Schwestern in Schwarzach,
denen das begonnene klösterliche Leben wichtiger war, als eine
weiterhin „freie" Mitarbeit am dortigen Waisenhaus, die mühsame
Überfahrt nach Amerika und den riskanten Neuanfang in einem ganz
fremden Land nicht scheuten, so ein großer Teil der Schwestern auf dem
Trettenhof:10 von 59 waren es 27, die den gleichen Schritt vollzogen, auch
unter Führung einer Ortenauerin, der Franziska Bischler, genannt
Mutter Anastasia, aus einer heute noch im Zinken Wingerbach-Bermers-
bach der Pfarrei Gengenbach beheimateten Familie. Sie ist zuerst mit
drei anderen übergesetzt und hat auf einer Farm in Avilla im Staate
Indiana südlich von Chicago begonnen. Dann ließ sie die 23 anderen
nachkommen. 1883 siedelten sie um nachJolietim westlich benachbarten
Staate Illinois. 1898 erlangten sie für die aufblühende Kongregation
päpstliche Approbation. 1964 errichteten sie ein neues Mutterhaus in
Mobena im gleichen Staate. 1965 eröffneten sie eine Missionsstation in
Brasilien. 1966 hatten sie 500 Schwestern in 10 Krankenhäusern,
16 Volksschulen, einem Gymnasium, einem Waisenhaus und zwei Altersheimen
. Man erkennt daraus wohl, daß sie dort unter ganz anderen
Bedingungen und anderen Bedürfnissen entsprechend arbeiten mußten;
sie blieben aber den ursprünglichen Grundgedanken einer von franziskanischer
Konzeption getragenen Lebensrichtung treu. Obwohl die ersten
drei Oberinnen - die letzte von ihnen starb 1935 - aus den Reihen jener
von Deutschland übersiedelten Schwestern des Trettenhofes waren,
lockerte sich doch die Verbindung, wohl auch schon durch die beiden
Weltkriege, erst neuerdings sind Kontakte wieder hergestellt.

1893 schlössen sich auf Wunsch der Kirchenbehörde die Schwestern
einer unscheinbaren kleinen Gemeinschaft aus Heiligenzell der Kongregation
von Gengenbach an. Man könnte den Gedanken haben, dieser
Anschluß von 43 Schwestern, die auf 9 Stationen arbeiteten, wäre kaum
erwähnenswert, wenn sie nicht in sich eine doch sehr beachtenswerte
Sache darstellten. Sie realisierten aus eigener Initiative mit den
schlichtesten Mitteln eine Hilfsbereitschaft, die ihresgleichen sucht.11
Drei leibliche Schwestern Fischinger in Kürzell hatten, im Hause ihres
Bruders wohnend, 1853 damit begonnen, sich um arme Kinder anzunehmen
. Bald mußten sie in einem gemieteten Haus mehr Platz suchen.
Bemerkenswert ist die Initiative zur Finanzierung des ganzen Unternehmens
: über das Strohhut- und Strohschuhflechten haben sie sich über

10 Die Kongregation ... 1966. 115-119.

11 Ebd. 104-114.

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