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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 630
(PDF, 129 MB)
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Es war eine Frucht der vergangenen schweren Zeit, daß die Schwesternschaft
diese große innere Umstellung durchhalten konnte. Nachdem 1950
das Korker Krankenhaus eingeweiht war, wurde am 1. Mai 1951 eine
Krankenpflegeschule eröffnet und der Korker Schwesternschaft zugeordnet
. Chefarzt Dr. Scherwitz übernahm die Leitung des Hauses und
war mit seiner starken ordnenden Hand den Schwestern ein fester
Rückhalt in den schwierigen Anfangszeiten des Krankenhauses.

Noch einmal hatte Pfarrer Meerwein eine schwierige neue Aufgabe zu
bewältigen, als durch den Schloßbrand am 10. Februar 1956 das durch
Brand- und Wasserschaden völlig unbrauchbar gewordene Haus neu
aufgebaut werden mußte. Statt des Altersheimes wurde nun ein
notwendig gewordenes Alterspflegeheim mit 60 Betten darin eingerichtet
, was nicht nur große bauliche Veränderungen erforderte, sondern für
die Schwesternschaft zwar keine neue, aber eine erweiterte Arbeit
bedeutete. Doch fügte sich diese Aufgabe innerlich leicht in das Leitbild
der Korker Schwestern ein. Die letzte Wegstrecke des Menschen zu
erhellen, ihm zurecht zu helfen und das Bemühen, in ihnen die Hoffnung
und Vorfreude auf die Ewigkeit zu wecken und wach zu halten, ist auch
hier das innerste Ziel.

Die schweren Erlebnisse und schwierigen Aufgaben der Kriegs- und
Nachkriegsjahre hatten die Kräfte von Pfarrer Meerwein erschöpft.
Noch ein großes Geschenk hinterließ er der Schwesternschaft, das er
allerdings nicht mehr ganz vollenden konnte: Er ersetzte das baufällige
Luisenheim durch ein vierstöckiges Schwesternhaus, dem eine Kapelle
angebaut wurde, die in den kommenden Jahren Herzstück und Mitte des
geistlichen Lebens der Schwestern werden durfte, offen für alle, die dies
innere Leben mittragen wollten.

In all den Jahren wurden die in allen Schwesternschaften aufbrechenden
Fragen nach dem Sinn und Ziel der Schwesterngemeinschaften in
unserer Zeit auch in Kork stark bewegt. Neue Impulse brachten die
evangelischen Kommunitäten mit ihrer Neugestaltung des Gebetslebens
und dem Suchen nach zeitgemäßen äußeren Formen der Gemeinschaft.

Die Korker Schwesternschaft erkannte aber immer wieder neu, daß das
Leben mit den Anfallkranken und die Liebe zu ihnen das eigentliche
Verbindende ihrer Schwesterngemeinschaft ist und bleiben wird. Hieraus
erwuchs ihr auch die Kraft und der Wille, sich den Entwicklungen
der modernen Medizin auf dem Gebiet der Epilepsie und der neu
aufgekommenen Wissenschaft der Heilpädagogik zu stellen, ohne die
innere Mitte zu verlieren.

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