http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1978/0633
In dieser zuversichtlichen Gewißheit wagte die Schwesterngemeinschaft
an diesem Tag auch den Schritt, junge Menschen in einer neueren Form
in ihre Schwesternschaft aufzunehmen; Schwestern, die sich gerufen
wissen, im gleichen Geist sich dem Werk der Korker Anstalten zur
Verfügung zu stellen. Sie möchten den älter und müde gewordenen
Schwestern die frohmachende und dankbare Gewißheit geben, daß das
kostbare Erbe, das sie durch so viele Jahrzehnte oft unter schweren
Belastungen bewahrt haben, aufgenommen und weitergetragen wird.
„Unsere Kranken sind heute nicht mehr die angefochtenen, sondern die
anerkannten Schätze der Kirche." An unsere Werke werden hohe
Anforderungen gestellt und das auf allen Gebieten, sowohl an fachlichem
Können, wie auch an Einsicht in die modernen Erkenntnisse. In dem
allem aber darf und soll das Erbe unserer ersten Schwestern bewahrt
werden jenes Erbe, das letztlich die Liebe Jesu Christi ist, die die
Möglichkeit der modernen Welt und das fachliche Können gebraucht, um
unseren Kranken einen größtmöglichen Freiraum in ihrem Leben zu
eröffnen und ihnen zugleich das Ewig-Gültige vor Augen zu stellen, das
gerade der Anfallkranke in seinem angefochtenen Sein nötig hat.
Als einen letzten, entscheidenden Schritt darf wohl der Eintritt der
Korker Schwesternschaft in den „Kaiserswerther Verband" genannt
werden, der 1976 vollzogen wurde. Damit haben die Korker Schwestern
nun auch die innere Verbindung zum weltweiten Zusammenschluß
evangelischer Schwestern in der „Diakonia". Darüber hinaus aber weiß
sich die Korker Schwesternschaft all denen verbunden, die das Wort von
Vincent von Paul erfahren dürfen: „Wahrhaft königlich ist es, erbarmende
Liebe zu üben".
Lit.:
Kork. Hg. Korker Anstalten. Kehl 1975
„Kork 72". Hg. Korker Anstalten 1972
633
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