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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 634
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1978/0634
Die neuen Kapuzinerklöster in der Ortenau

von P. Adalbert Ehrenfried

Die verschiedenen Männerorden hatten in der Ortenau bis zur Säkularisation
1803 37 Niederlassungen. Manche von ihnen hatten erst 50, andere
über 100 Jahre und länger bestanden. Seit Wiederzulassung der
Männerorden in Baden 1918 wurden nur vier Klöster neugegründet, das
Franziskanerkloster in Rastatt und die drei Kapuzinerklöster in Zell,
Offenburg und Ottersweier, die zum Verband der Rheinisch-Westfälischen
Kapuzinerprovinz gehören. Die Ausbildungsstätte ist in Mün-
ster=Westf., der Sitz des Provinzialates in Koblenz.

Im Geiste ihres Ordensstifters, des Hl. Franz von Assisi, übernehmen die
Kapuziner eine doppelte Aufgabe: Sie pflegen das innerliche, geistige
Leben durch Gebet, Betrachtung und Studium in brüderlicher Gemeinschaft
. Sie stellen sich aber auch in den Dienst des Apostolates durch
Übernahme von außerordentlichen und seit einigen Jahren von ordentlichen
Seelsorgsaufgaben.

Die Kapuziner nennen sich Brüder, nicht Mönche, und pflegen vor allem
den Geist der Brüderlichkeit im gemeinschaftlichen Leben. Das Chorgebet
wird nicht gesungen, sondern rezitiert. Auf Beteiligung an den
üblichen gemeinsamen Erholungen wird großer Wert gelegt.

Die Klöster sind durchweg mit 5-8 Patres besetzt, wegen der nachlassenden
Ordensberufe heute nur noch mit einem Laienbruder, der den
Pfortendienst übernimmt. Die Häuser sind nicht mehr wie früher im
Viereck mit einem Kreuzgang angelegt. Sie bilden nur einen Flügel mit
angeschlossener Kirche und sind von einem Garten umgeben. Das
Gelübde der Armut verpflichtet zur Besitzlosigkeit. Eigene Ökonomie
wie in den alten Mönchsorden, ist verboten. Der Lebensunterhalt wird
bestritten aus den Leistungen der verschiedenen seelsorglichen Dienste
in der Gemeinde, aus den festen Vergütungen der Erzdiözese für die
angestellten ordentlichen Seelsorger und aus freiwilligen Spenden.

Die Tätigkeit der Patres ist hauptsächlich auf die Ortenau oder
Erzdiözese Freiburg beschränkt und umfaßt die Seelsorge in der eigenen
Kirche, die Aushilfen und Pfarrvertretungen und die Betreuung von
Krankenhäusern.

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