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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 645
(PDF, 129 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1978/0645
Brüder von der christlichen Lehre in Ettenheim-
münster

Wolfgang Müller

Bis 1918 hat der badische Staat die Gründung von irgendwelchen
männlichen Klostergemeinschaften verhindert, erst wenige Wochen vor
dem Ende des Großherzogtums begann man diese merkwürdige Einstellung
zu revidieren. Der Freistaat Baden hat prinzipiell auf derartige
Behinderungen verzichtet. Diesem Wandel ist es zuzuschreiben, daß auch
die namentlich in Frankreich sehr wichtige und die konfessionellen
katholischen Ordensschulen tragende Bewegung der Schulbrüder auch
in Baden, wenn auch in bescheidenem Maße, Fuß fassen konnte. In der
Ortenau ist einzig in Ettenheimmünster ein entsprechendes Unternehmen
gegründet worden.1 Der Vorgang stand eindeutig unter den
Notwendigkeiten der Jahre 1918 1919, als nach dem verlorenen Krieg das
Elsaß wieder französisch wurde und die nicht elsässischen Deutschen das
Land zu verlassen hatten, auch wenn sie Ordensangehörige waren. Das
führte im Bereich der Schwesternkongregationen zur Verselbständigung
der Bühler Niederlassung der Niederbronner Schwestern als Provinzhaus
für Baden und Hessen, zur Konsolidierung der Erlenbader
Schwestern und zur Gründung des Mutterhauses St. Trudpert im
Münstertal bei Staufen.

So galt es auch für die 1846 in Matzenheim gegründete Kongregation der
Brüder von der christlichen Lehre vorzusorgen, daß nichtelsässische
Brüder ein neues Wirkungsfeld finden. Die Kongregation hatte bis jetzt
nur im Elsaß Häuser gegründet. Es gelang in Ettenheimmünster das
bisherige Schwesternheim St. Landolin der Gengenbacher Schwestern zu
erwerben. Juristischer Träger war ein zu diesem Zweck gegründeter
Verein, der stark von dem Klerus der nächsten Umgebung getragen war.
Mit drei Brüdern begann man 1920, was den Charakter eines eigenen
Provinzhauses gewinnen sollte. Die Tätigkeit beschränkte sich zunächst
darauf, Schulentlassene im Rahmen einer Privatlehranstalt weiterzubilden
, die als solche am 10. Mai 1922 anerkannt wurde. Es gelang auch,
eigene Novizen zu gewinnen, die in den Jahresberichten je nachdem mit
zwei, mit vier oder fünf der Zahl nach aufgeführt werden. Die Zahl der
Unterrichteten, der „Kandidaten", lag aber immer nur um die zwanzig;

1 Die folgende Darstellung fußt auf den einschlägigen Akten des OA.

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