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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
59. Jahresband.1979
Seite: 20
(PDF, 62 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1979/0022
„Der Verein hat den Zweck, die Geschichte und die Kunst-und Altertumsdenkmäler
Mittelbadens zu pflegen und dadurch zur Weckung und Förderung der Heimatliebe beizutragen
. Er gibt jährlich ein Vereinsblatt heraus, unternimmt Ausgrabungen und erstrebt
die Erhaltung und Wiederherstellung gefährdeter Kunst- und Altertumsdenkmale".

Der Arbeitskreis will im Sinne dieser Satzung tätig werden. Um die angestrebte Zielsetzung
zu erreichen,sind folgende Maßmahmen vorgesehen:

1. Alle Gemeinden des Ortenaukreises werden gebeten, eine Denkmalliste zu erstellen, die
alle gemäß § 2 Denkmalschutzgesetz (DSchG vom 25. 5. 71) schützenswerten Objekte
erfaßt. Solche Objekte können sein:

Burgen, Schlösser, Kirchen, Ortsteile, historische Platzbilder, Häuser, Straßenzüge.
Friedhöfe, Remisen, Naturdenkmale. Wegkreuze. Bildstöcke und Grenzsteine, Schanzen
, frühgeschichtliche Siedlungsplätze und Fluchtburgen, Wirtshausschilder, Wappensteine
, sogar Flur- und Gewannamen und anderes.

Diese Liste sollte in intensiver Zusammenarbeit zwischen den betreffenden Gemeinden,
den Denkmalschutzbehörden und dem Arbeitskreis erstellt werden.

2. Der Arbeitskreis will im Einvernehmen mit allen zuständigen Behörden erreichen, daß
sachkundige Bürger als Mitglieder in die örtlichen Planungs- und Bauausschüsse
aufgenommen werden.

3. Die Gemeinden sollten einen städtebaulichen Rahmenplan mit entsprechender Gestaltungssatzung
erlassen, um den örtlichen Bauämtern Anleitung bei der Pflege und
Erhaltung von Denkmalobjekten zu geben.

4. Der Arbeitskreis erstrebt die Zusammenarbeit mit allen zuständigen Behörden.

5. Der Arbeitskreis will engagierte Bürger in den Gemeinden mit Rat und Tat
unterstützen, um so ihren Anliegen eine größere Wirksamkeit zu verleihen.

6. Der Arbeitskreis strebt eine enge Zusammenarbeit mit allen Vereinen und Institutionen
mit ähnlicher Zielsetzung an, da von ihnen in vielen Punkten Verständnis und
Unterstützung erwartet werden kann.

7. Durch enge Zusammenarbeit mit der Presse sollten die Aktivitäten des Arbeitskreises
publiziert und dadurch nachdrücklich unterstützt werden.

Mittlerweile haben sich auch einige Mitglieder des Arbeitskreises dem Landesdenkmalamt
als ehrenamtliche Mitarbeiter für lokale Angelegenheit zur Verfügung gestellt.

Auf Einladung von Oberkonservator Gernot Vilmar, Landesdenkmalamt Freiburg, fand am
18. 8. 1978 eine Besprechung der Denkmalspfleger in Offenburg statt, in der die bisherigen
Erfahrungen ausgetauscht und weitere Anregungen gegeben werden konnten.

Neben positiven Erfahrungen (Haus Jenewein, Offenburg; Ruine Schauenburg, Oberkirch;
Busamhof, Lautenbach) gab es jedoch auch einige sehr negative Ergebnisse wie der
Abbruch von Fachwerkhäusern in Sasbachwalden und Achern, wo Denkmalschützer und
auch unser Arbeitskreis auf verlorenem Posten standen und die Lobby der Straßenbauer
wieder einmal stärker war.

Am 24. 9. 1977 fand eine in der regionalen und überregionalen Presse vielbeachtete
Versammlung unseres Arbeitskreises statt, bei der für den Ortenaukreis Oberregierungdirektor
Sauer als Stellvertreter von Landrat Dr. Gamber sowie Herr Dipl. Ing. Gernot
Vilmar, zuständiger Oberkonservator des Landesdenkmalamtes, Außenstelle Freiburg, für
die Bau- und Kunstdenkmalpflege anwesend waren.

In der gut besuchten Veranstaltung führte Oberregierungsdirektor Sauer unter anderem
aus: „Wenn es nicht gelingt, in den Gemeinden das Bewußtsein zu wecken, daß wir ein Erbe
- ein schwindendes Erbe - zu verwalten haben, dann stehen wir alle auf verlorenem
Posten."

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