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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
59. Jahresband.1979
Seite: 67
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und andere wichtige Ressourcen. Sie wissen, daß die Primärenergievorräte
eindeutig begrenzt sind und dem wirtschaftlichen Wachstum
Beschränkungen auferlegen. Eine dritte bzw. vierte Grenze wird durch
die Umweltverschmutzung gesetzt. Deshalb fordern die Mitglieder des
Club of Rome eine Stabilisierung der wirtschaftlichen Entwicklung, um
den sonst unvermeidlichen Kollaps zu verhindern. Letztlich ist hier ein
Gleichgewichtsdenken am Werke, damit die nach uns folgenden Generationen
noch in einer humanen Welt leben können. Zwar sind diese Thesen
nicht unumstritten, aber was noch vor der Ölkrise als Heilmittel für die
Energieproblematik angepriesen worden ist, nämlich die Nuklearenergie
, wodurch eine praktisch unbegrenzte Versorgung gewährleistet sei,
ist heutzutage angesichts der Endlagerungsprobleme der radioaktiven
Abfälle wieder sehr schwierig geworden. Vermutlich wird man sich in
den folgenden Jahren auf ein sehr deutlich kontrolliertes Wachstum
einpendeln müssen, um etwa zu gewährleisten: 1) eine verbesserte
Versorgung der Menschen in den entwickelten Ländern, 2) eine durch
den Geburtenrückgang in den entwickelten Ländern deutlich schwieriger
gewordene Versorgung der alten Menschen, 3) eine Hilfe für die
wenig entwickelten Länder. Kontrolle und Stabilisierung werden uns
wohl stärker zu beschäftigen haben als in früheren Jahren.

Schließlich das Problem der Arbeitsplatzsicherung: Für Büß war
selbstverständliche Voraussetzung seiner Fabrikrede, daß die ausreichende
Nahrungsgrundlage für alle erreicht werden müsse. Einer
übermäßigen Ausdehnung der Fabriken sollte entgegengetreten werden,
weil diese zuviele Handwerksbetriebe absorbieren würden, und weil die
Fabrikarbeiter in einer wirtschaftlichen Unsicherheit stünden und so die
Gefahr einer massenhaften Verarmung kaum gebannt werden könne. Mit
anderen Worten: Büß sah im Umbruch seiner Zeit auch eine strukturelle
Arbeitslosigkeit heraufziehen, die besonders zu Lasten der Handwerker
gehen würde. Wir wissen, daß seine Sorgen nicht begründet waren; aber
das wissen wir heute. Andererseits steht uns heute ein voll ausgebildetes
Instrumentarium zur Verfügung, mit dessen Hilfe wir analysieren und
prognostizieren können. Und diese Prognosen laufen darauf hinaus, daß
in den Produktionsbereichen zukünftige Arbeitsplätze wegfallen werden,
geschweige denn daß neue geschaffen werden können. Das zähe Ringen,
das gegenwärtig im Druckgewerbe zu beobachten ist, kann das verdeutlichen
. Die computermäßige Herstellung von Druckerzeugnissen (von der
Zeitung bis zum Buch) bedingt weniger Arbeitsplätze einerseits, erfordert
eine höhere Qualifizierung der in diesem Gewerbe Tätigen andererseits.
Was vorerst in diesen Tarifkämpfen erreicht werden kann, ist allenfalls
die Gewährleistung des Status quo, d. h. keine Entlassungen; aber ein
Abbau ist nicht zu verhindern; ähnliches gilt für eine Reihe von anderen
Produktionsbereichen. Nach meiner Überzeugung können die damit

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