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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
59. Jahresband.1979
Seite: 138
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berichten von Flammen im Berg und sprechen für Abbau mit Feuersetzen
oder Schmelzbetrieb.

Auch am Niederberg bei Kenzingen fand man unter Löß Reste von
Holzkohle und halbverhüttetem Erz, Eisenschlacken und Eisengerät.
Keramikfunde deuten auf einen frühmittelalterlichen Hüttenplatz.3

Während der regen Bergbauperiode auf das mittelbadische Eisenerz im
18. Jh. wurden die Jura-Erze der Lahrer Vorberge nicht verschmolzen,
weil der Verbrauch an Holzkohle zu groß gewesen wäre.3 Die eisenführenden
Schichten waren zwar bekannt, wurden jedoch nur als Bausteine
verwendet: sie waren weich und wenig dauerhaft. Sie wurden u.a.
südöstlich Ringsheim in einem kleinen Steinbruch gewonnen, der bereits
1350 als „steingruobe" erwähnt ist.

Besitzverhältnisse

Durch die Gründung der Reichswerke Hermann Göring in Salzgitter
verloren die Vereinigten Stahlwerke, Dortmund, einen Teil ihrer
Eisenerz-Grubenfelder in Mitteldeutschland. Als Ersatz boten sich die
oolithischen Eisenerze Süddeutschlands, die jedoch nur noch im Bereich
der Vorbergzone entlang der Oberrheinischen Tiefebene verfügbar
(„bergfrei") waren.

Bergrechtliche Grundlage war das Badische Berggesetz in der Fassung
vom 2. 7.1924 (GVB1. S. 177). Darin war das Eisenerz zum staatsvorbehal-
tenen Mineral erklärt worden, das nur vom Staat oder aufgrund einer
Konzession von Dritten abgebaut werden darf. Um eine solche Konzession
zu erlangen, muß der Bewerberdas Vorhandensein einer abbauwürdigen
Lagerstätte nachweisen. Die Rohstoffbetriebe der Vereinigten Stahlwerke
begannen daher um Ostern 1937 mit geologischen Untersuchungen am
Kahlenberg, wo das Eisenerzlager in dem kleinen Steinbruch „am
Steingrüble" zu Tage trat. Günstige Analysenwerte ermunterten hier
zum Vortrieb von Stollen I bis auf die Ostseite des Kahlenbergs. Weitere
Aufschlüsse brachten Stollen II am Rötelberg, Stollen III am Felsenkeller
südlich Herbolzheim, Stollen IV nördlich Herbolzheim und Stollen V
nördlich von Kenzingen (1937/39).

Daraufhin erhielten die Rohstoffbetriebe der Vereinigten Stahlwerke
vom Badischen Finanz- und Wirtschaftsministerium die Konzession
„Kahlenberg mit Rötelberg und Niederberg" vom 11./26. Oktober 1937.
Das verliehene Feld enthielt 3 getrennte Bergbauschollen und hatte
insgesamt 4678420 qm Fläche. Sie lief vom 1.1.1938 auf 30 Jahre. Ab 1.10.
1952 wurde sie rückwirkend auf die Barbara Erzbergbau AG in Siegen

3 Ä. Metz, Alter und neuer Bergbau in den Lahrer und Emmendinger Vorbergen. Aleman. Jahrbuch 1959, S. 255-292.

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