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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
59. Jahresband.1979
Seite: 151
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1979/0153
Millisekundenzünder brachten gleichmäßig kleinstückiges Haufwerk (1951). Halbsekun-
denzünder verursachten geringere Erschütterungen als Millisekundenzünder und waren
daher für den Umweltschutz erwünscht. 1958 führte man Nitropenta-Sprengschnur ein.
1959 liefen erfolgversprechende Versuche mit selbsthergestelltem ANC-Sprengstoff.
Dagegen enttäuschte patronierter Ammonex. 1965 brachte loser Andex 1 mit einer
Schlagpatrone von 2,5 kg Ammon-Gelit 3 eine Ermäßigung der Sprengmittelkosten von 0,34
auf 0,17 DM/t Erz. Letzter Stand war die Selbstherstellung von ANC-Sprengstoff mit einem
Mischgerät. Als Mischraum diente das Stollenmundloch von Stollen I. Selbstgemischter
Sprengstoff kam auf 0,59 DM/kg."

Aufbereitung

Wegen der Dringlichkeit der Erzbeschaffung wartete man die endgültige
Klärung der Lagerstättenverhältnisse nicht ab, sondern ging schon 1937
an den Bau einer Bergwerksanlage mit einer Förderkapazität von 3000
t/Tag. Bereits im August 1937 wurde das erste Erz mit LKW verladen. Im
August 1938 kam die Seilbahn in Betrieb. In der Brech- und Siebanlage
wurde das aus der Grube kommende Roherz in 2 Brechanlagen von je 2501
Stundenleistung zerkleinert. Das gebrochene Erz transportierte man
über ein Schrägband zur Siebanlage; die hier getrennten 3 Kornklassen
kamen in die entsprechenden Bunker, aus denen sie in Eisenbahnwagen
abgezogen wurden.

In den ersten Betriebsjahren gab es noch kein wirtschaftliches Aufbereitungsverfahren
für Doggererz. Noch bis Mitte 1950 wurde das Roherz der
Grube Kahlenberg nur für den Hochofenprozeß „vorbereitet", jedoch
nicht „aufbereitet". Die Vorbereitung bestand im Brechen und Absieben
des Erzes. Dabei fielen 3 Kornklassen an:

Kornklasse mm Gewichts% % Fe % CaO % SiÜ2

Stückerz 100/25 73 18,50 29,80 12,34

Grobsplitt 25/10 10 20,33 24,85 14,93

Feinsplitt 10/0 17 22,60 20,10 17,40

Für die Verhüttung war ein Verhältnis CaO zu S1O2 von mindestens 1,3
erforderlich, damit kein weiterer CaO-Zusatz nötig war. In obiger
Aufstellung hat das Stückerz den höchsten CaO-Überschuß. Auch beim
Grobsplitt ist das Verhältnis CaO zu SiÜ2 noch gut. Diese beiden
Kornklassen waren daher als basische Erze anzusprechen. Demgegenüber
hatte der Feinsplitt kaum noch einen CaO-Überschuß. Der Absatz
des Feinerzes war daher schwierig. Daraus ergab sich die Notwendigkeit,
das Feinerz aufzubereiten.12 Diese Einstufung zeigt, daß der Fe-Gehalt
geringer gewertet wurde als das CaO-Verhältnis: das Erz vom Kahlenberg

11 W. Schulte-Fisckedick, Die Bohr- und Sprengarbeiten auf der Grube Kahlenberg... mit ANC-Sprengstoffen. Erzmetall
21, 1968, S. 416-419.

12 G. Sengfelder, Die Aufbereitung der Feinerze aus dem Doggererzvorkommen Kahlenberg. Erzmetall 1951, S. 374-377.

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