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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
59. Jahresband.1979
Seite: 161
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1979/0163
Für die Grube Kahlenberg ergab sich daraus eine zunehmende Verschlechterung
der Absatzlage. Die Auslastung der Anlagen sank weit
unter deren Leistungsmöglichkeit. Beschwerden über die Lieferung zu
schlechten Erzes führten zur vorzeitigen Stillegung des Tagebaus
Rötelberg und zu verminderter Abbauhöhe im Stollen Herbolzheim. Die
laufenden Lohnsteigerungen konnten noch einigermaßen durch Rationalisierung
ausgeglichen werden. Schließlich führten aber die hohen
Investitionen für die Aufbereitungsanlagen in die Verlustzone.

Ab Januar 1966 wurden die Erzabrufe so unregelmäßig, daß die
anfallenden Aufbereitungsprodukte zeitweise eingelagert werden mußten
; dies geschah in den trockenen leeren Abbaukammern von Stollen
Herbolzheim, was natürlich die Betriebskosten belastete. Als die Abrufe
ganz ausblieben, mußte die Aufbereitung im Oktober 1967 stillgelegt
werden. Feinerzlieferungen an süddeutsche Zementwerke konnten den
Rückgang nicht ausgleichen. Die Lieferverträge mit den Hütten wurden
über den 30. 9. 1968 hinaus nicht verlängert. Nach der Räumung der
Haldenbestände durch Lieferung an die Zementwerke legte man die
Grube Kahlenberg am 30. 4.1969 still. Zu dieser Zeit hatte das Werk noch
eine Restbelegschaft von 12 Angestellten und 54 Arbeitern. Ein
Sozialplan verhinderte Härten bei der Entlassung. Die meisten Belegschaftsmitglieder
fanden Arbeit in der Umgebung; einige ältere wurden
vorzeitig pensioniert.

Zum Schluß wurden noch umfangreiche Sicherungsarbeiten durchgeführt
: Alle Stollenmundlöcher (außer Stollen Herbolzheim) wurden
zugeschossen und ein 4 km langer Zaun um das Tagebaugelände
errichtet. Ferner wurde noch verwendbares Gerät an Konzernwerke
abgegeben oder verkauft. Diese Arbeiten waren am 31. 7. 1970 beendet.
Das Verwaltungsgebäude wurde am 1. 10. 1970 an den Landkreis Lahr
verkauft. Die noch nicht verfüllten Tagebaue werden seit 1. 1. 1972 von
den Landkreisen Emmendingen und Lahr als geordnete Mülldeponie
verwendet. Die Werkstatt verkaufte der Landkreis Lahr weiter an die
Kondensatorenfabrik Kenzingen. Die Brech- und Siebanlage (ohne
Maschinen) übernahm die Fa. Ernst Fechner und Söhne KG in
Friesenheim.

Bei der Stillegung befanden sich die einzelnen Teile des Konzessionsfeldes
in folgendem Zustand:

Scholle Rötelberg .
Scholle Kahlenberg
Scholle Heuberg . .

abgebaut,
teilweise abgebaut,

unverritzt,
abgebaut,

Scholle Stollen IV .
Scholle Herbolzheim
Scholle Kenzingen .

teilweise abgebaut,
unverritzt.

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