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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
59. Jahresband.1979
Seite: 182
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1979/0184
im Berghauptener Theodorschacht 165 m und im Berghauptener
Großherzog-Friedrich-Schacht 55 m unterhalb des Wasserspiegels der
Kinzig.

Durch die über 100jährige Kohlengewinnung sind bereits erhebliche
Kohlenmengen abgebaut worden. Das gilt insbesondere für die Hagen-
bachgrube. Das Kohlenrevier von Diersburg-Berghaupten kann jedoch
keineswegs als abgebaut gelten. Nach dem Stand der geologischen
Kenntnisse müßte wenigstens bis zu Tiefen von 500 m Kohle anzutreffen
sein. Das Grubenfeld ist nur in seinen oberen Regionen abgebaut, jedoch
auch dort nicht vollständig. Unterhalb des bisherigen Abbaus sind etwa
200-300m des Kohlengebirges (senkrecht, d.h. im Einfallen gemessen)
noch als jungfräulich anzusprechen. Namhafte Geologen wie Prof. Dr.
Sauer, Stuttgart, Prof. Dr. Salomon, Heidelberg, behaupten, daß die
bessere und regelmäßige Kohlenablagerung erst in der Tiefe zu erwarten
sei.

Die Steinkohle gehört zu den aschereicheren Anthracitkohlen. Dieser
Charakter der Kohle sowie die Klüftung des Gebirges bewirken eine
gewisse Schlagwetterarmut. Der Heizwert beträgt etwa 90 % desjenigen
der geologisch gleichaltrigen Ruhrnußkohlen. Der Aschengehalt liegt
zwischen 4 und 28,85 %. Zu den Magerkohlen wird die Kohle aus dem
Hauptflöz des Großherzog-Friedrich-Schachtes gerechnet.

Die Steinkohlenflöze sind durch den Gebirgsdruck früherer geologischer
Epochen im Streichen und Fallen durch zahlreiche Sprünge und
Verquetschungen stark beeinflußt. Mächtigkeit und Qualität wechseln
im Streichen und Fallen häufig. Einige Flöze sind stark angeschwollen,
andere sind durch Gebirgsdruck auf ein Minimum reduziert.

Abgebaut werden Flöze verschiedener Mächtigkeit: mit dem Diersburger
Schacht 4 Flöze, unter welchen sich ein Hauptflözstück von 0,60 bis
4,00 m Mächtigkeit befand. Im Gebirge zwischen Diersburg und Hagenbach
wurde durch den Johannesstollen ein 4,50-7,20 m mächtiges Flöz
abgebaut, im Hagenbacher Feld ein 3-10 m mächtiges Flöz; in anderen
Schächten finden sich Flözstücke von 1,00 bis 13,00 m Mächtigkeit. Der
70 m tiefe Großherzog-Friedrich-Schacht beim Friedhof Berghaupten
erschloß ein Flöz von 1-1,50 m Mächtigkeit, das 220 m weit durchgehend
verfolgt wurde. Die stellenweise starken Flözanschwellungen führt Dr.
Ziervogel auf Horizontalverschiebung zurück. Eine gewisse Bedeutung
sieht das Gutachten für die Zukunft nach bisherigen Aufschlüssen,
Erfahrungen und den allgemeinen geognostischen Verhältnissen in der
Hauptsache im Großherzog-Friedrich-Feld bei Berghaupten und im
Burggrabengebiet bei Diersburg.

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