http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1979/0223
Bildstöcke und Wegkreuze
im Kirchspiel Zell a. H. und Nordrach
Adalberg Ehrenfried OFMCap
Der Aufsatz erschien als Einführung in dem Werk des Verfassers
„Bildstöcke und Wegkreuze im Kirchspiel Zell a. H." (1978). Mit gütiger
Erlaubnis des Verfassers wurde er in die „Ortenau" übernommen.
Dadurch soll auf jene ehrwürdigen Zeugnisse des religiösen Bewußtseins
der Vergangenheit aufmerksam gemacht werden, die durch Straßenbau,
Straßenverkehr und mangelndes Verständnis immer mehr gefährdet
sind. Die Redaktion
Es gibt nichts Sinnigeres an Landstraßen und Wegen hin als einen richtigen Wegweiser
oder ein ,,Bildstöcklein".
Der erstere zeigt die Richtung in der Zeit, und das letztere mahnt an den Weg in die
Ewigkeit.
Hansjakob
Brücken und Masten, Asphaltstraßen mit modernen Wagen beherrschen
heute die Landschaft. Die Technik hat auch das entlegenste Tal erfaßt.
Zum Verweilen hat man keine Zeit. Die Ruhebänke sind meist leer. Man
fotografiert und hat seine Dias im Kasten. Man macht sich keine Gedanken
über die Umgebung, man hat seine Pläne im Kopf. Die christliche
Landschaft weicht immer mehr zurück.
Opfer der veränderten Landschaft und des Vergessens sind vor allem die
vielen Bildstöcke und Feldkreuze, die einst so zahlreich im Harmersbach-
und Nordrachtal erstellt wurden. Sie sind verwaist, vermoost, verwittert,
oft sogar verfallen.
Wer beachtet sie? Wer steht vor ihnen in stillem Gedenken? Man hat
keine Zeit mehr. Sie stehen im Wege, diese alten unscheinbaren
Denkmäler, werden umgefahren, müssen weichen, wenn eine Straße
verbreitert, ein neues Haus gebaut wird, sie liegen auf einem Abstellplatz
oder werden gestohlen. Viele haben keine Beziehung mehr zu diesen
religiösen Zeichen. Un doch sollten sie erhalten bleiben. Dieser Beitrag
möge dazu helfen.
Vielleicht wird das eine oder andere Bildstöckchen doch erneuert, neu
aufgerichtet. Zum Dank an die Vorfahren, zur Mahnung für uns und
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