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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
59. Jahresband.1979
Seite: 270
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ihr Grab gehen. Es siegelt die Stifterin sowie der Ottersweirer Leutpriester
Johans Morhart. Fritag nach dem Sontag Exaudi 1431. Perg. Org. mit 2 Siegeln.
G.L.A. Bühlertal.

Junta von Lomersheim war seit 1407 mit Reinbold Kolbe von Staufenberg verheiratet
. Unterm 23. Februar des oben genannten Jahres hatte Reinbold seiner
Frau seinen Hof mit Burg, Hofreite, Reben, Böschen, den Weiermatten und einer
Sägmühle zu Walsteg für 1200 Goldgulden zu einem rechten Widum vergabt.
Bei der Teilung der ebersteinischen Vasallen war Reinbold Kolb von Staufenberg
Baden zugefallen und erhielt 1405 von Markgraf Bernhard unter vielen
ebersteinisch-badischen Lehen auch die Belehnung mit dem Gut zu Otterswilre
nebst Gericht, Zinsen und Fällen, den Laufbach bis herab zur Kumbersfurt,
Zinsen zu Bühl in der Sluchenowe, zu Wahlesfelde, Aspach, zu Rode, Wilre,
Bottenau, Zusenhofen usw. G.L.A. Waldsteg und Ottersweier. Über das Wasserhaus
Walstege vgl. Freib. D. Arch. N. F. VIII, 269—278 u. W. R. vom 20. 9. 1421
in Die Ortenau, 56. Jahresband 1976.

Über Luzia von Lomersheim, verheiratet mit Konrad von Niedlingen, vgl. Reg.
vom 14. August 1410. Die Bühlertäler Weinzehntbezüge waren altwindeckisches
Besitztum und vererbten sich von Margareta von Windeck an ihre Töchter Junta
und Luzia. Vgl. Kindler von Knobloch, Oberbadisches Geschlechterbuch II, 533.

1431 Juni 20. Albert Hofmann, ein Kleriker des Bistums Speier, kaiserlicher
Notar und öffentlicher Schreiber, nimmt eine Zeugenaussage auf wegen einer
Schuld von 600 Gulden, welche Junker Reinbold Kolb von Staufenberg selig, auf
dem Wasserhaus Walstege zu Neusatz gesessen, seinem Vetter Burkart von
Windeck selig, als dieser Sasbach und das Kappler Tal verpfänden wollte, ohne
Brief und Siegel geliehen habe, was Reinbold Kolbs Witwe Junte (Kunigunde)
von Lomersheim bisher verschwiegen habe. Laut einer Verschreibung an den
Markgrafen Bernhard von Baden gehörten aber jetzt diese 600 Gulden dem
Markgrafen Jakob. Vertreter des Markgrafen war der Protonotarius des Markgrafen
Johannes von Bruchsell. Als Zeugen werden vernommen: Johannes Ber,
Leutpriester zu Bühl, Junker Albrecht von Rüste und Johannes Morhart, Leutpriester
zu Ottersweier, Maiger Klaus von Bühl und Hems Hans, der Knecht
der Frau Junte zu Walstege. Leutpriester Hans Ber sagt bei seinem priesterlichen
Amt und Würde aus: Junker Reinbold Kolb von Staufenberg habe ihm
selbst gesagt, daß er Herrn Burkarten seine ganze Barschaft, die er aufbringen
konnte, geliehen und jener versprochen habe, sie ihm in Bälde wieder zurückzugeben
. Inzwischen sei Reinbold Kolb innerhalb acht Tagen gestorben und bald
darnach auch Junker Burkart von Windeck. Reinbolds Witwe sei darauf zu ihm
in das Haus des Baders Werlin gekommen und habe ihm ihre Not geklagt, daß
sie auf Zureden ihres Vetters Burkart von Windeck und des Heinrich Schweiger
die Schuld gegen den Markgrafen verchwiegen habe; nun müsse sie alles verlieren
und wisse nicht, wie sie sich hierin verhalten solle. Leutpriester Hans riet
ihr, noch heute es dem Markgrafen anzuzeigen, was sie aber nicht wollte.
Junker Albrecht von Rust und Leutpriester Morhart von Ottersweier bekennen:
Frau Junta habe öfters mit ihnen geredet, daß Junker Burkart ihr und ihrem
Manne 600 Gulden schuldig sei. Emerich, Junker Wyrichs Knecht von Hohem-
burg, sei im Auftrag seiner Herrin Katharina von Hohemburg, Wyrichs Tochter
und Burkarts Witwe, zu ihr gekommen und habe ihr versprochen, 6 Malter,
später sogar 12 Malter, Korngelds zu verschreiben, wenn sie über die Schuld
schweige. Das habe sie aber abgeschlagen und habe zu Schweiger gesagt: Lieber
Heinrich, rede mit meiner Schwester (Verwandten) von Windecke, daß sie mir
die 600 Gulden bezahle. Da spräche Heinrich: Liebe Frauwe, lant es gut sin. Da
spreche sie wiederumbe: Du sagest mir wohl, ich müßte alle Jahre davon bichte
und würde allemal geschickt für den Vikarien (bischöflichen Pönitentiar in
Straßburg), und das hat mich mehr denn 10 Schilling gekostet. Da spräche
Heinrich: Liebe Frauwe, lant es gut sin. Min Sun muß schier (bald) gen Rome.
Der muß euch einen Brief bringen, daß ihr fürbasser nimmer für den Vikarien
bedürfet. Item Junta habe auch mit Junker Albrechten etwie dicke (oft) allein
geredet der 600 Gulden wegen. Maiger Claus von Bühl by Trüven an Eidestate:
Nachdem Junker Reinbold mit Tods abgegangen, habe Junker Burkart von

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