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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
59. Jahresband.1979
Seite: 280
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1979/0282
des Rippoldsauer Sauerbrunnens durch den
Straßburger Arzt Ulrich Geiger 1577, danach
über die Familie Goeringer, in deren
Besitz das Bad von 1777 bis 1922 stand. Dank
der geistigen Beweglichkeit und der Tüchtigkeit
der Inhaber gelang es, Rippoldsau,
„die Perle des Kinzigtales", im 19. Jahrhundert
zu einem Treffpunkt der europäischen
Gesellschaft zu entwickeln, wo Dichter wie
Victor Hugo, Nikolaus Lenau, Ferdinand
Freiligrath, Rainer M. Rilke sowie Musiker
wie Johannes Brahms, Max Bruch u. a.
Erholung und Heilung suchten.

Dem Gengenbacher ..Bergle" und seiner
weithin sichtbaren Jakobuskapelle ist die
Arbeit von J. Göppert, Niederwasser gewidmet
.

W. Mechler gedenkt „Straßburgs Münsterbaumeister
Dr. h. c. Johannes Knauth".
Dieser bedeutende Baumeister war es, der,
als sich Risse am 1. Hochschiffpfeiler zeigten
, durch kühne Sicherungsmaßnahmen
den Einsturz des Turmes verhinderte, wodurch
er zum „Retter der Cathedrale"
wurde. Da er es 1920 ablehnte, um die
französische Staatsangehörigkeit nachzusuchen
, mußte er sein Amt abgeben und
Straßburg verlassen.

H. Sehn.

Denkmalpflege in Baden-Württemberg

Nachrichtenblatt des Landesdenkmalamtes
Herausgeber: Landesdenkmalamt Baden-
Württemberg, Stuttgart
In Heft 3/1978 7. Jahrgang Juli-Sept. 1978
dieses instruktiven und vorzüglich illustrierten
Nachrichtenblattes unterrichtet
R. Behn in seiner Abhandlung „Ein reich
ausgestatteter Grabfund der Hallstattzeit
von Kappel am Rhein" über die Fundstelle
und die freigelegten Fundstücke des Fürstengrabes
von Kappel. Die beigefügten
Abbildungen zeigen die Schwierigkeiten bei
der „Grabung in der Werkstatt".

H. Sehn.

Forschungen und Berichte zur Volkskunde
in Baden-Württemberg 1974 1977

herausgegeben von Irmgard Hampp und
Peter Assion

Landesdenkmalamt Baden-Württemberg
Verlag Müller & Gräff Stuttgart (1977)
Es ist der dritte Berichtsband der badischen
Landesstelle für Volkskunde Freiburg mit
17 Aufsätzen, 4 Bibliographien und Arbeitsberichten
und 55 Buchbesprechungen. Diese
Arbeiten der Universitäten Freiburg und
Tübingen liefern einen Querschnitt durch
die neuere Entwicklung der Volkskundeforschung
, die die Gegenwart mit einbezieht
, mit Methoden der Soziologie arbeitet
und aus kritischer Distanz zur traditionellen
Heimatforschung dieser neue Anregungen
geben kann.

Dazu einige Themen: Stuttgarter Stadtteilfeste
(als neue Form großstädtischer Geselligkeit
; H. Schmitt), Verwandtschaft und
Verein (ihr Einfluß auf Meinungsbildung
im Dorf; llien, Jeggle, Schelwies), Besenwirtschaften
als Kommunikationsmittel
(W. Alber), Wandel der Vornamen unter
Tradition und Mode (G. Wunder).

Methodisch interessante Anregungen gibt
der Artikel „Volkskunde und Gemeindearchiv
" von Angelika Bischoff-Luithlen. Sie
stellt fest, die handschriftliche Niederlegung
beinhalte eigentlich alles, was in der
Volkskunde bäuerlichen und städtischen
Stils je bearbeitet worden ist (Quellen, die
über 5 oder 6 Generationen bis zur Gegenwart
reichen, Gemeinderechnungen. Tagebücher
, Steuerbücher, Fronregister, Inven-
tare, Lage- und Güterbücher etc.). Ähnliches
gilt für die Erschließung der „Pfarrbücher
als Quelle für Historiker". Norbert
Ohler gewann daraus statistisches Material
über jahreszeitliche Einflüsse, Empfängnis,
Taufnamen, uneheliche Geburten, Brautleute
, Todesursachen, Sprache und Alphabetisierung
.

Kritisch verfolgt Gustav Schock die Rolle
des Heimatbuches als Ortschronik und als
Integrationsmittel an 52 Heimatbüchern.
Er fragt, ob an Hand der greifbaren und
sichtbaren Beispiele in unmittelbarer Umgebung
nicht das Verständnis für größere
geschichtliche Zusammenhänge nähergebracht
werden sollte. Zum Punkt „Integration
" schlägt er vor zu zeigen, wie eine
Gemeinde funktioniert, wie soziale Einrichtungen
arbeiten, wie die Absatz-, Preis- und
Einkommenssituation der Landwirtschaft
aussieht, also mehr zu zeigen als nur die
Gemeinde, wie sie war.

Die Zunft der Freistett-Diersheimer Fischer
im Hanauerland stellt Hans-Rüdiger Fluck
vor (14. Jahrhundert bis Gegenwart, Fischerordnung
von 1624, Fischergericht).
Weitere Beiträge gelten den Waldensern
(Heiratspolitik, dörfliche Hausratsinventa-
re), dem spätmittelalterlichen Aberglauben,
der Karlsruher und Mannheimer Fasnacht
im 19. Jh., Historischen Umzügen und
ihrem Geschichtsbild (19. u. 20. Jh.), dem
Bild des Proletariats zu Beginn der Industrialisierung
in Württemberg nach Pfarr-

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