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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
59. Jahresband.1979
Seite: 286
(PDF, 62 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1979/0288
wendigkeit einleuchten. Freilich gibt Rup-
pel zu, daß noch manche Probleme auftreten
werden bzw. noch nicht endgültig gelöst
sind (z. B. im Zusammenhang mit der
Erosion und dem Grundwasserspiegel).
Entstehung und Funktion des Großprojektes
werden ausführlich beschrieben. Wie
notwendig die Wasserbaumaßnahmen am
Rhein seit jeher waren, verdeutlicht der
hervorragende Aufsatz über das vom Rhein
1583 vernichtete Dorf ,,Dunhausen" von
Franz Ruf. Selten liest man eine so sorgfältige
und umfassende Arbeit über eine abgegangene
Siedlung. Sie bringt alle nur denkbaren
Punkte, die sich noch ermitteln
lassen,bis hin zu dem Versuch, auch die
ehemalige Gemarkungsgrenze zu rekonstruieren
. Diese Arbeit ergänzt und revidiert
einige der älteren zusammenfassenden
Aufsätze über abgegangene Orte in Baden
(z. B. A. Kastner und R. Stenzel). In „Eine
römische villa rustica bei Gaggenau-Oberweier
" bietet Gerhard Hoffmann eine kurze,
leicht verständliche Darstellung einer Sondiergrabung
, über die er unter dem selben
Titel ausführlicher in: „Die Ortenau"
(Jg. 1977) referierte.

Dr. Engelbert Strobel berichtet „Aus der
Geschichte der Hofbuchdruckerei 1717
1860". Diese Geschichte gibt außerordentlich
interessante Aufschlüsse über kulturelle
, wirtschaftliche und soziale Entwicklungen
dieses Zeitraumes im Bereich unserer
Heimat. Besonders aufschlußreich sind
die Vorgänge im Druckereigewerbe während
des Rastatter Kongresses und (in
einem gewissen Gegensatz dazu) während
der Revolution von 1848/49. Sehr schön
verfolgbar ist auch die Entwicklung des
Rastatter Zeitungswesens vom „Rastatter
Wochenblatt" (gekürzter Titel) von 1763 bis
zum „Badischen Tagblatt" von heute. War
auch die Zeitungsherausgabe verschiedentlich
unterbrochen, so besteht doch seit 1763
eine gewisse Kontinuität hinsichtlich des
Verlags- und Druckhauses, das unmittelbar
aufeinanderfolgend mit den Familiennamen
Schöll, Dorner, Sprinzing, Birks, Vogel und
Greiser in Verbindung steht.

Obwohl Birks' Geschäft noch 1834 „im
engeren Sinn nur von zwei Personen betrieben
" wurde, wies er stolz darauf hin, daß
seine Druckerzeugnisse selbst von deutschen
Kolonisten auf der Krim bezogen
würden. Über das Schicksal dieser deutschen
Kolonisten erzählt recht unkonventionell
Fritz Schlick in seinem Aufsatz
„Auswanderungen aus dem Landkreis Rastatt
um 1800 nach Rußland". Das tragische

Schicksal dieser Volksgruppe ist wahrlich
einer Würdigung wert.

Ein Künst lerporträt schließt den Band. Udo
Wasmers Aufsatz „Der Maler Ernst Schneider
aus Bühl" würdigt die Arbeit und
Leistung eines jungen südwestdeutschen
Künstlers.

Gerhard Hoffmann

Das Markgräflerland

Arbeitsgemeinschaft Markgräflerland für
Geschichte und Landeskunde e. V. und
Hebelhund Müllheim e. V.
Heft 1/2 1978

Die Mühlen (Jgg. NF 9 (40)
Zur Hälfte besteht das Heft aus 21 Beiträgen
über die Mühlen des Markgräflerlandes im
Kandertal, am Feuerbach, am Hasel- und
Engelbach, in Schliengen, im Wiesental
und im Oberamt Rötteln. Behandelt werden
bestehende und ehemalige Wassermühlen,
Mahlmühlen und Mahlwerke mit Öltrotten,
Hanfreiben, Walken und Lohnstampfen
unter den Aspekten der Herrschaftsgeschichte
, der Baugeschichte, der Geschlechterfolgen
der Müller. Fritz Schülin
schrieb die meisten kürzeren Artikel, Gudrun
Welsch-Weis eine farbige Schilderung
zweier Mühlen des Kleinen Wiesentals.
Schülins Bestandsaufnahme von Mühlenakten
des GLA aus dem 18. Jahrhundert
ergibt in 55 Standorten über 150 Mühlen
verschiedenster Art mit Angabe der Besitzer
für 1714 und 1773 - ein interessanter
Einblick in die Vielseitigkeit der damaligen
Mühlentechnik. Über die rechtliche Seite
informiert eine abgedruckte Mühlenordnung
von 1714, die Tarife, Löhne und
Pflichten der Müller regelt.

Den zweiten Teil des Heftes bildet eine
Würzburger juristische Dissertation:
„Grundherrschaft im Markgräflerland",
eine auf Anregung des Schriftleiters F.
Schülin entstandene Arbeit von Jürgen
Springwald. Aus der Analyse der Dingrodeln
(Archive Basel, Solothurn und Karlsruhe
) entsteht ein Bild des Rechtsverhältnisses
Grundherr-Grundhöriger im 14. und
15. Jahrhundert. Definiert und behandelt
werden die Begriffe Dingrodel, Dinghof,
Meier, Bannwart, Gebursam, Vogt, das
mittelalterliche Dingrecht, Dinggerichtsbarkeit
. Am Beispiel mehrerer Basler
Grundherrschaften werden Organisation,
Dinghofverfassung und Dinggerichtsbarkeit
dargestellt. Von den 17 benutzten
Quellen sind 8 Dingrodel (davon 7 nach J.
Grimm) im Wortlauf abgedruckt. Dazu

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