Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
59. Jahresband.1979
Seite: 287
(PDF, 62 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1979/0289
kommen ca. 15 Quellen- und 175 Literaturangaben
.

H. Bender bringt einen Überblick über
„Heilquellen im Markgräflerland", vor allem
anhand der Bäder-Literatur der 1.
Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Heft 3j4 1978

Sagen und Bräuche (Jgg. NF 9 (40)
Den ersten Platz nimmt mit Recht die
Sammlung von rund 190 Sagen ein, die
Paula Hollenweger vorlegt. Fast zwei Drittel
davon hat sie erst in den letzten drei
Jahrzehnten aufgenommen! Sie sind „so
aufgeschrieben wie ich sie gehört habe", z.
T. in Mundart, mit Angabe der Gewährsleute
. Aktuell wie diese Aufnahmen sind die
Übersichten über neues und überliefertes
Brauchtum: von Paula Hollenweger über
den Jahresablauf, von F. Schülin über
dörfliches religiöses Brauchtum im Kirchenjahr
in Istein, von H. Brenner „Der
Palmen" im Hinteren Wiesental und von
Gudrun Welsch-Weis „Rechtsbräuche und
-sitten der Waldbauern bei der Hofübergabe
im Kleinen Wiesental". Vor dem endgültigen
Verlust von Überlieferungen bewahrt
A. Gugelmeier durch die Bestandsaufnahme
alter Berufe, des Nachtwächters und des
Wasenmeisters in Auggen. Mit mundartlicher
Beschreibung und mit der Zeichnung
erfaßt Ernst Schäfer bäuerliche Geräte, Teil
einer längeren wertvollen Arbeit.

Zwei 1200 Jahre alte Siedlungen werden
vorgestellt: Buggingen (M. Leppert) und
Schliengen (F. Schülin), letztere unter
rechtshistorischen Gesichtspunkten, Ergebnis
von 30 Jahren Sammeltätigkeit und
hier erstmals veröffentlicht (Herrschaftsverhältnisse
und sozialer Wandel, Herbergsrecht
, Wirtschaften, Familiennamen
16.-18. Jh.).

Einen summarischen Überblick über Ur-
und Frühgeschichte des Gebietes bringt F.
Schäck. Von E. Zürcher stammen die Beiträge
über den „Erfinder August Zürcher
aus Colmar" und „Erinnerungen an meine
Großmutter Henriette Belier". K. Fr. Rieber
gedenkt des 1878 geborenen Malers
Adolf Glattacker (Ohne Abbildung). Einen
kritischen Rückblick auf die Heimatlyrik
der Zwanziger Jahre mit Beispielen
legt Helmut Bender vor. Es ist „eine Blütenlese
" lyrischer Landschaftsbilder, heute
„mit anderen Maßen als den Unseren zu
messen" (R. Haaß, F. Eichrodt, M. Bittrich,
K. Muser, Adolf Stöber, W. Frotteler, H.
Vierordt u. a.).

Als gutes Beispiel der Denkmalpflege wird
das Weingut Lindenhof in Müllheim vorgestellt
; dazu ist auch die Restaurierung der
Wandmalereien in der Kirche zu Betberg
(Buggingen, s. o.) zu rechnen.

Wegen der Aktualität verdient ein Projekt
des Schriftleiters Erwähnung: er bereitet
seit längerer Zeit ein Heft vor „Unsere
Zeitgeschichte von 1900 1950" - eine Darstellung
der selbsterlebten Epoche.

C. H. Steckner

Pforzheimer Geschichtsblätter

Folge IV. Hrsg. von der Stadt Pforzheim
1976.

Nach der letzten Folge aus dem Jahr 1971
erschien 1976 die Folge IV der Pforzheimer
Geschichtsblätter (vgl. Bespr. in Die Orte-
nau 1971). In 15 Beiträgen wird in Pforzheims
Vergangenheit zurückgeblendet, ohne
daß nicht auch Ausblicke und Bezüge zur
Gegenwart aufgezeigt werden.
In den zwei geschichtlichen Arbeiten von K.
Ehmann („Die Waldgänge am nördlichen
Schwarzwaldrand im 11. und 12. Jahrhundert
und ihre Weiterentwicklung" und
„Reichsgüter und Dienstleute der Staufer
im Umkreis von Pforzheim") treffen wir auf
die Grafen von Staufenberg (Gaugrafen der
Ortenau), dem früher wohl begütertsten
Geschlecht in der Ortenau. Als Ministerialen
der Salier besaßen sie halb Pforzheim
mit dem Marktrecht und verwalteten weiteren
Besitz, der als Königsgut angesehen
wird, im westliche Enzgau (im jetzigen
Enzkreis) sowie im Ufgau. An der Waldrodung
des nördlichen Schwarzwalds dürften
sie beteiligt gewesen sein.

Bei der Beschreibung der Waldgänge nimmt
die „Herrschaft Neuenbürg" (Novo Castro)
und die sechs Waldgangsorte (Hauptort
Langenbrand) sowie der Raum Bötzingen-
Dietlingen-Birkenfeld den größten Teil ein.
„Dominium Novo Castro" läßt an eine alte
Burg denken. Vermutlich handelt es sich
um die Burg Straubenhart. Der neue Gemeindename
Straubenhardt knüpft an die
vormaligen Herren von Straubenhart an,
die maßgeblich an der Erschließung dieses
Königsgutes beteiligt waren. Die Burgen
dürften auch im Zusammenhang mit dem
Schutz von Bergbaurevieren angesehen
werden. An weiteren Herrschaften werden
die von Steinegg (im Biet), die Herrschaft
„Eigen" am Hagenschieß sowie die Herrschaft
Eberstein (Herren von Eberstein
ursprünglich wohl im Raum Bühl / Ottersweier
ansässig) und die Grafen von Malsch

287


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1979/0289