Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
59. Jahresband.1979
Seite: 292
(PDF, 62 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1979/0294
Heinz Plempe. Bezugsquelle: Badische Landesstelle
für Volkskunde, Freiburg.
Diese Bibliographie stellt ein ausgezeichnetes
Arbeitsmittel für alle dar, die sich in
irgendeiner Weise mit dem Themabereich
beschäftigen. Diese preiswerte und handliche
Schrift, die auch drucktechnisch übersichtlich
in 31 Positionen über 200 Titel
umfaßt, ist in der Tat für den von besonderem
Nutzen, der auf eine griffbereite umfassende
Informationsquelle Wert legt. Berücksichtigt
wurde bei der Erfassung aller
Titel, die sich mit Handwerk, Handel,
Industrie, Energiegewinnung und Verkehrswesen
im südwestlichen Bereich von
Pforzheim, Karlsruhe bis zum Hochrhein
und östlich bis Singen und Schwenningen
befassen, der Zeitraum von ca. 1800 bis 1977.
Ausgewertet wurden auch die heimatkundlichen
Beiträge in Zeitschriften und Ortschroniken
, die damit einem größeren Interessentenkreis
zugänglich werden. Die verdienstvolle
Arbeit wird mit einem instruktiven
Beitrag über die historische Entwicklung
von Handwerk und Industrie im Oberrheingebiet
von Peter Assion eingeleitet.

Franz Quarthai, Georg Wieland und
Birgit Dürr: Die Behördenorganisation
Vorderösterreichs von 1753 bis 1805 und
die Beamten in Verwaltung, Justiz und
Unterrichtswesen. Bühl 1977
Diese nach Inhalt und Umfang ansehnliche
Veröffentlichung des Alemannischen Instituts
in Freiburg (Nr. 43) besticht durch die
klare Darstellung der Geschichte der Verwaltung
der österreichischen Vorlande seit
der Staatsreform Maria Theresias bis zum
Preßburger Frieden (26. Dezember 1805) mit
den nachfolgenden Abtretungsverhandlungen
. Hinsichtlich der Ortenau, die 1771
übernommen wurde, ist die Tatsache interessant
, daß sie nicht in die bestehenden
Ständegruppen einbezogen wurde.

Zwei Randbemerkungen: Der Vf. bemerkt
(S. 131), daß der frz. König, gezwungen von
seinem von Jakobinern bestimmten Kabinett
, am 20. April 1792 Österreich den Krieg
erklärt habe. Wohl waren einige Jakobiner
in den Ämtern, aber das Ministerium setzte
sich aus den Freunden Brissots, den Girondisten
zusammen. Es war Brissot, der am 16.
Dezember 1791 vordem Konvent seine Rede
für den Krieg hielt. Und es war Robespierre,
der am 2. Januar 1792 als Rufer in der Wüste
gegen einen Krieg zum damaligen Zeitpunkt
mit der berühmten Devise auftrat:
„Niemand liebt die bewaffneten Missionare
". Im übrigen brauchte man den König
auch nicht zur Kriegserklärung zwingen,

denn er und Marie Antoinette trugen selbst
erheblich dazu bei, daß er ausbrach. Bei der
erwarteten Niederlage sollte er die Dinge
für sie wieder zum Guten wenden.

Mathias Föhrenbach (S. 146) - sicher nicht
identisch mit dem im Register für diese Seite
genannten Matthäus Fehrenbach - war
nicht in Waldkirch, sondern in Waldshut
Syndikus, bevor er 1803 in das Kollegium
der Landrechte als Rat berufen wurde.

Der zweite und umfangreichere Personalteil
mit seinen über 5 000 Einzelnachweisen
vertieft mit seiner großzügig gehandhabten
übersichtlichen Gliederung den im ersten
Teil gewährten Einblick in den Aufbau der
Behördenorganisation. Die Vf. weisen darauf
hin, daß für diesen Teil nicht in dem
gewünschten Umfange auf handschriftliches
Material zurückgegriffen werden
konnte, da fast sämtliche Personalakten der
vorderösterreichischen Regierung von der
Ausscheidungskommission Badens,
Bayerns und Württembergs 1806 bei Günz-
burg auf offenem Feld verbrannt wurden.
Die Grundlagen für den Personalteil bilden
die vö. Personalschematismen, die mit Lük-
ken von 1768-1797 erhalten sind. Es bleibt
hier die Mitarbeit der Historiker und Heimatforscher
, die Lücken zu füllen. Vor
Gebrauch des Personalteils empfiehlt es
sich, die Benutzungshinweise zu lesen, aus
denen hervorgeht, daß die Schematismen
bei den niederen Dienstgraden nur in geringem
Umfange ergänzt wurden. Die Amtszeit
der unteren Ränge reicht oft nur bis 1797
oder 1799, da die Jahreszahlen mit den
Schematismen abschließen. Bei der Benutzung
des Handbuchs ergibt sich dabei
jeweils die Frage, ob der Stelleninhaber zum
angegebenen Datum nun ausgeschieden ist,
oder ob der Schematismus da endet. Eine
flüchtige Durchsicht der Namen im Breisgau
zeigt, daß wohl der Großteil noch länger
im Dienst stand, ohne daß dies angedeutet
wird. Bedauerlich ist, daß die Stadtmagistrate
personalmäßig nicht wenigstens mit
den wichtigsten Ämtern aufgeführt wurden
, was z. B. doch für die Stadt Freiburg
nicht zu schwierig sein könnte. Es ist nicht
verständlich, warum bei den Landständen
im Breisgau das Verzeichnis des vö. Prälatenstandes
im Breisgau nach dem Verzeichnis
von 1785 nicht weitergeführt wurde, so
daß beispielsweise der Abt Speckle von St.
Peter wohl das Assessor bis 1802 genannt
wird, aber nicht als Nachfolger des Abtes
Steyrer erscheint. Nach dem Direktorium
der Ritterschaft im Breisgau hätte man sich
an dieser Stelle ein Verzeichnis der ritter-

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