Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
60. Jahresband.1980
Seite: 92
(PDF, 71 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1980/0094
3. Familiennamen, Bevölkerung

Die im Urbar vorkommenden, der Zitierweise nach mehr oder weniger
festen Ettenheimer Familiennamen sind: Arras (auch noch „von" Arras
genannt), Bobeier, Bowel, Brune, Bücke, Bulle, Bürginder, Dreffer,
Dume(n), Dürhaber, Dürre, Düselinger, Etzel, Faber, Füchsellin, Fu-
stung, Grabe, Grenser, Guntram, Hafener, Haller, Harrer, He(i)lbeling,
Herb(e)stelin, Herer, Holch(e), Hubennestel, Incker, Ingolt, Inwan
(Juwan), Jungerman, Kegelin, Keller, Klager, Koch, Kor(n)man,
Krant(z), Langenstein, Leichelin, Leicher, Leppe, Mechter, Merker,
Müntzer, Müsel, Nollenberg, Ömellin, Pflegehar, Pflügelin, Pfoler, Rete,
Rischeler, Schaly, Schote, Silowe, Smit, Snewelin, Spenlin, Stanthart,
Stephan, Straßburg, Ströbelin, Tore, Treffan, Urlinger, Vinsterwalt,
Wacker, Wep(e)linger, Wiber, Wiler, Winter, Ziber, Zimbermenninger,
Zincke.

Darunter ist schon der bekannte mittelbadische Name Wacker: Conrad
dictus Wacker (68 v); in Ettenheim kommen später noch vor: Faber,
Schaly, Wiber, auch Zinck. Sonst ist noch keiner von späteren bekannten
Ettenheimer Namen dabei, auch nicht das Geschlecht der Henninger, das
immerhin schon 1456 belegt ist.

Das Urbar gibt zwar nur Auskunft über Ettenheimer Bürger, die
landwirtschaftlichen Besitz, den des Bischofs, nutzen. Doch das werden
fast alle getan haben. Es sind (die aus Nachbarorten abgerechnet) 87
zinspflichtige Personen genannt; davon sind 19, der Häufigkeit der
Nennung nach, als eher wohlhabend anzusprechen. Als Handwerker sind
10 bezeichnet. Das ist eine hohe Zahl meist kleinbäuerlicher Haushalte;
die Ettenheimer Landwirte dürften vollständig vertreten sein. Auch ist
nicht anzunehmen, daß es noch viel Handwerker ohne Landwirtschaft
gegeben hat. Die für die Stadt bis weit in die Neuzeit typische soziale
Struktur: die starke Stellung des Ackerbürgertums, ist also sehr weit
zurückzuverfolgen. Der bischöfliche Marktort hatte stets ein zu kleines
Einzugsgebiet; auch der Abstand zur Landstraße war ungünstig.28 Der
Anteil der Handwerker ist freilich späterhin gewachsen. Auch die
ansässigen Kaufleute (Krämer) nahmen zu, die hier noch gar nicht
genannt sind; von der Marktgründung an und noch lange nachher kamen
sie wohl nur zu den Markttagen in den Ort.

Bei einer Untersuchung der alten Katastergrenzen im Bereich der
Altstadt läßt sich an den wichtigsten Straßen mit einer gewissen
Sicherheit ein mittelalterliches Grundstücksmaß von etwa 33 mal 100 Fuß
erschließen und eine Anzahl von vermutlich schon vierzig bis fünfzig

28 Um Zoll und Umsatz zu steigern, hat Ettenheim 1497 die draußen vorbeigehende
Landstraße unterbrochen und die neue Trasse durch die Stadt geleitet. Von diesem
Handel berichten eine Reihe von Schriftstücken im Straßburger Stadtarchiv (IV 68/7).

92


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1980/0094