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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
60. Jahresband.1980
Seite: 93
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Hausstätten solcher Größe. Im Bereich der Vorstadt und sonst vor den
Mauern lassen sich weitere zwanzig bis dreißig ausmachen. Diese Zahlen
passen nicht schlecht zu der Zahl der Zinszahler im Urbar. Diese Zahl
könnte etwa der der Haushalte entsprechen; dazu kommen im westlichen
Amtsviertel ansässiger Adel und die Amtshofleute. Die Zahl der zu einem
Haushalt gehörenden Personen ist recht hoch einzuschätzen: eine
Einwohnerzahl von sicher nicht unter 600 dürfte schon damals erreicht
worden sein. Wenn man berücksichtigt, daß in der ersten Zeit aus
festungstechnischen Gründen und der Gegebenheit des Bodens (der steile
Kirchberg) noch einiger Leerraum im Stadtgebiet ausgespart blieb, dann
war der Platz in den Mauern bald ausgenutzt. Man wird bald zu kleineren
Grundstücken übergegangen sein und die Anlage der Vorstadt geplant
haben.

4. Ämter, Berufe

Der Amtswalter des Bischofs zur Zeit des Urbars ist sein „Voget zuo
Ettenheim Wernher Dumen" (Urk. 1329), „Wernherus dictus Dumen"
(Urk. 1318), der auch oft als Grundstücksnutzer auftritt. Sein Sohn heißt
Johannes (69 r, 72 v) und hat einen Hof (71 r). Frühere Vögte, von denen
wir wissen, sind wohl der um 1140/52 auftretende „Marcwardus de
Etenheim"29, dann „Heinricus de Arbun, advocatus in Ettenheim", 1260
genannt30, und der 1280 bezeugte Burcardus, comes (Graf) von Ettenheim,
dessen Ehefrau Mehthildis die „Tochter des früheren Vogts von
Ettenheim" ist31.

In Altdorf hat der Ritter (miles) Schachmannus Besitz, ebenfalls die
Witwe des Ritters Walther von Endingen (72 r). Einen Hof hat dort ein
,,de froeidenberg" (72 r). Weitere adlige Besitzer im Ettenheimer Bann
sind „die von Keppenbach" (72 v) und die Dautensteiner bei Seelbach
(totensteines matte, 70 v). In Ettenheim ist weiter ein armiger Hiltebrand
erwähnt (67 v). Ein Hiltebrant von Ettenheim erscheint in der
Zeugenliste einer Freiburger Urkunde von 1300. Nach unserm Urbar hat
er bischöfliche Lehen in Kappel und Trisloch innegehabt.

Dem Meierhof des Klosters steht Walther vor, der „Meier der Mönche"
(villicus Monachorum, 69 v). Dieser Hof wird später auch „Oberhof'
genannt; er umfaßt Gelände vor dem Dirnle, am Meierberg. Mit dem
„remediator" der „Herren in Ettenheimmünster" (70 v) wird der
Klosterarzt gemeint sein. An städtisch-handwerklichen Berufen werden
erwähnt: Weltinus Cerdo (70 r u. 68 r), der früheste Vertreter des für

29 Schenkungsbuch Kloster Reichenbach, in: Wirtemberg. Urkundenbuch 2 (1858) 407.

30 Freiburger Urkundenbuch 1, Nr. 179.

31 GLA 24/56; auch: Tennenbacher Güterbuch unter „Teningen".

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