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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
60. Jahresband.1980
Seite: 214
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1980/0216
Die Umwandlung in einen Volksrat

Im Nebenzimmer des Gasthauses "Schwanen" wurde am Mittwoch, den
11. Dez., eine weitere Sitzung angehalten. Außer den Mitgliedern des Arbeiterrats
und den Soldatenräten Pellenz und Koreck war als Vertreter des Beamtenrats
Oberamtmann Zoeller erschienen. Zoeller ergriff das Wort und sprach
über Zweck und Ziel des Beamtenrats, der alle staatlichen, städtischen und
ländlichen Beamten des Bezirks in sich vereinige. Vorsitzender Wagner gab
bekannt, daß der Arbeiterrat beabsichtigte, aus Zweckmäßigkeitsgründen und
der Lage der heutigen Zeitverhältnisse entsprechend sich als Volksrat zu konstituieren
. Aus seinem Bericht über die Versammlung in Karlsruhe ging hervor
, daß Baden 12 Vertreter zur Reichskonferenz nach Berlin entsenden würde
mit dem Auftrag, auf einen baldmöglichsten Zusammentritt der Nationalversammlung
hinzuwirken. Auf Vorschlag von Wagner kam man überein, ein
Sekretariat bzw. Auskunftsbüro einzurichten, wo sich jedermann über die
verschiedensten Fragen des täglichen Lebens Rat und Auskunft holen könne.
Dem Sekretariat gab man den Titel „Sekretariat des Volksrats Bühl". Die
Lohnangelegenheit zwischen dem Arbeiter der Metallindustrie und seiner Firma
war inzwischen zu beiderseitigen Zufriedenheit geregelt worden. Man beschloß
, am Samstagabend im Gasthaus zum „Bad. Hof" in Bühlertal zusammen
mit dem dortigen Arbeiterrat eine Sitzung abzuhalten.17

Der Beschluß des Bürgerausschusses, den städtischen Beamten und Arbeitern
eine Teuerungszulage zu gewähren, führte zu einer längeren Debatte. Man
wies auf die teilweise sehr schlechte Bezahlung der städtischen Beamten und
Arbeiter hin und wollte auf eine bessere Bezahlung hinwirken. Vorsitzender
Wagner verlas anschließend einen von ihm verfaßten Aufruf mit dem Titel
„Sorgt für Arbeit", der in den beiden Tageszeitungen veröffentlicht werden
sollte. Nach einem Meinungsaustausch über die Einführung des 8-Stunden-
tages und der damit zusammenhängenden Probleme endete die Versammlung.

Auskunftsbüro

Zur Sitzung des nunmehr Volksrat genannten Arbeiterrats am 19. Dez. in der
Restauration Wenk waren als Vertreter des Beamtenrats Verwaltungssekretär
Hollritt und Bürgermeister Dr. Bender erschienen. Ein Schreiben des Arbeiterrats
Lauf, das den Bühler Volksrat zur Teilnahme an einer Sitzung einlud,
wurde verlesen.18 Eine Beschwerde an den Volksrat wegen der Verhältnisse in
der Volkswehr Neusatz übertrug man dem Vorsitzenden Wagner zur Regelung
.

17 An der Sitzung in Bühlertal, 14. Dez., nahmen Wagner, Brenzinger und die Soldatenräte Koreck
und Pellenz teil.

18 Vorsitzender: Maurer Alois Weiser. Am 21. Dez. fand im „Hirschen" in Lauf eine Versammlung
statt, an der Wagner, Brenzinger und zwei Mitglieder des Soldatenrats Bühl teilnahmen
und Instruktionen über Organisation und Tätigkeitsgebiet des Arbeiterrats gaben.

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