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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
60. Jahresband.1980
Seite: 253
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1980/0255
Wirklichkeit dieser heute nicht mehr bestehenden jüdischen Landgemeinde
angenähert.

Unserer Untersuchung liegt die Hypothese zugrunde, daß der in der Landgemeinde
lebende Jude sich als sinnvolles Glied einer überschaubaren Gemeinschaft
empfinden konnte, die ihm Lebensinhalt und Selbstverständnis gab.
Weiterhin wurde angenommen, daß Menschen, gleich welcher ethnischen
Herkunft- und Glaubenszugehörigkeit, wenn sie eng zusammenleben und aufeinander
angewiesen sind, gemeinschaftliche Beziehungen ausformulieren, die
tatsächlich bestehende Unterschiede oder vermeintliche Unterschiede (Vorurteile
) weitgehend überwinden. Schließlich konnte davon ausgegangen werden,
daß jüdisches Brauchtum, welches viele der in die Städte abgewanderten Juden
im Zusammenhang mit ihrer „Emanzipation" als „alten Zopf" hinter
sich gelassen hatten, in den Landgemeinden weiter gepflegt und erhalten
wurde.

Aufbau

Die empirische Untersuchung gliedert sich in zwei Grundthemen und somit in
zwei Teile:

sie beschreibt einerseits das wirtschaftliche und soziale Leben innerhalb der
jüdischen Gemeinde sowie das Zusammenleben von Juden und Christen,

andererseits jüdische Sitte und jüdisches Brauchtum in seiner ortseigentümlichen
Ausprägung,

wobei aufgrund der alles menschliche Tun und Trachten durchdringenden
Eigenschaft der jüdischen Religion beides nur in der Beschreibung getrennt
werden konnte, im Leben jedoch eng ineinandergreift.

Vorbereitung

Bei unserer Suche nach badischen Ortschaften, in denen zu Beginn des Jahrhunderts
noch jüdische Gemeinden bestanden, und nach noch lebenden früheren
Einwohnern dieser Gemeinden, konnten wir dem von der Staatlichen Archivverwaltung
Baden-Württemberg veröffentlichten Werk „Die jüdischen
Gemeinden in Baden"3 erste Anhaltspunkte entnehmen. Der Band gibt eine
umfassende Beschreibung der geschichtlichen Entwicklung aller jüdischen Gemeinden
und enthält auch Angaben über die noch bzw. wieder dort lebenden
jüdischen Einwohner. In den Landgemeinden ist deren Zahl gleich Null.

3 Franz Hundsnurscher und Gerhard Taddey, Die jüdischen Gemeinden in Baden. Denkmale,
Geschichte, Schicksale. Veröffentlichungen der Staatlichen Archivverwaltung Baden-
Württemberg, Bd. 19, Stuttgart 1968

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