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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
60. Jahresband.1980
Seite: 255
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1980/0257
A. DIE JÜDISCHE GEMEINDE IN RAUM UND ZEIT

I. Das Dorf Nonnenweier

Geographische und wirtschaftliche Gegebenheiten

Das Dorf Nonnenweier, Kreis Lahr, liegt in der Rheinebene, nahe der Elzmündung
. 1937 zählte es 1610 Einwohner, die hauptsächlich Tabak- und
Hopfenanbau sowie Viehzucht betrieben. Das Dorf besaß noch eine Fischereizunft
mit alten Fischrechten. Im ehemals Böcklinschen Schloß befand sich seit
1851 ein Diakonissenhaus für Kinderpflege. Bis 1918 hatte das Dorf Grundbesitz
im Elsaß.6 Von Nonnenweier aus konnte man den Rhein mit einer Fähre
überqueren.

Zeitraum der Untersuchung

Beschrieben wird die jüdische Gemeinde Nonnenweier in der Zeit von etwa
1900 bis 1930. Dieser Zeitraum ist vorgegeben einerseits durch das Geburtsjahr
der jüdischen Gewährsleute, andererseits durch den Zeitpunkt ihres Wegzugs
. Die Befragten sind in den Jahren 1895—1907 geboren und in den Jahren
1919 bis etwa 1930 weggezogen.

II. Geschichte der jüdischen Gemeinde

Vorbemerkung

Aufschluß über die Geschichte der jüdischen Gemeinde gibt eine Festschrift, welche 1927 von
Herrn Dr. jur. Iwan Meyer, heute New York, früher Mitglied der jüdischen Gemeinde Nonnenweier
, aus Anlaß der 220-Jahrfeier der Gemeinde geschrieben wurde.7 Sie wurde teilweise unter
Mithilfe von Berthold Rosenthal verfaßt, dessen „Heimatgeschichte der Badischen Juden"8 im
gleichen Jahr erschien. Die Beschreibung der jüdischen Gemeinde Nonnenweier in „Die jüdischen
Gemeinden in Baden"9 stellt eine Kurzfassung dieser Festschrift dar. Beim Abfassen des geschichtlichen
Teils wurde diese Kurzfassung, unter Heranziehung der Jubiläumsschrift, den Bedürfnissen
der Untersuchung entsprechend erweitert.

1. Die Entstehung der jüdischen Gemeinde

Bis 1663 befand sich das Dorf Nonnenweier, welches damals etwa 50 Einwohner
umfaßte, im Besitz der Stadt Straßburg. Von da gelangte es nacheinander
an die zum Ritterkanton Ortenau gehörenden Familien von der Grün, von

6 vgl. Emil Baader, Land und Leute der oberen Ortenau, Heimatbücher für den Schulkreis
Emmendingen, Lahr 1937, S. 64

7 Iwan Meyer, 1707—1927. Jubiläumsschrift der jüdischen Gemeinde von Nonnenweier, 1927

8 Berthold Rosenthal, Heimatgeschichte der badischen Juden, Bühl 1927

9 Hundsnurscher und G. Taddey, a.a.O. S. 214—217

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